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JONSDORFER FELSENSTADT

Nachdem wir am Morgen die Nonnenfelsen besucht hatten, die sich über das Tal des Pochebaches südwestlich des Kurortes Jonsdorf befinden, hatten wir noch viel Zeit. Genug, um die gegenüber liegende Jonsdorfer Felsenstadt zu erkunden. Es handelt sich dabei um ein weiteres Sandsteinfelsengebiet mitten in einem schönen Wald, durch das zahlreiche Wanderwege führen. Südwestlich der Felsenstadt verläuft die Grenze zu Tschechien.

Die Region ist geschützt, es handelt sich um ein bedeutendes geologisches Naturreservat, das sowohl als Naturschutzgebiet als auch als Teilfläche des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Hochlagen des Zittauer Gebirges" geschützt ist. Es umfasst zudem die Mühlsteinbrüche und beinhaltet in der Felsenstadt den Lebensraumtyp Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation. Das Gebiet ist zudem von großer ornithologischer Bedeutung, daher auch als Horstschutzzone für Uhu und Wanderfalke ausgewiesen und damit nur zeitlich begrenzt außerhalb der Brutzeit begehbar.

Eine große Runde um Jonsdorf beinhaltet alle felsigen Sehenswürdigkeiten und beschert dem Wanderer wunderbare Aussichten. Die gesamte Tour ist 8,1 Kilometer lang und dauert ca. 3 Stunden. Wir sind sie nicht ganz komplett gelaufen, daher haben wir nicht wirklich alle Felsen gesehen.

Die Attraktionen jenseites von Zigeunerstuben und Nonnenfelsen heissen hier Plissenberg-Sattel, Rehstein, Teekanne, Drei Tische, Mühlsteinbrüche, Bärloch, Mausefalle, Carolafelsen, Steinbruchschmiede, Schwarzes Loch, Alpenpfad sowie kleine und große Orgel.

Der Durchbruch von Phonolith- und Basaltlava an vielen Stellen in diesem Gebiet hat für das Vorkommen eines besonders harten, gefritteten Sandstein gesorgt. Dieser wurde von 1580 bis 1918 in mehreren Brüchen abgebaut und zu Mühlsteinen verarbeitet. Die 40 Zentner wiegenden Steine wurden an Mühlen in der ganzen Welt geliefert und dienten dort überall zum Mahlen von Getreide. Der älteste Steinbruch, der 1580 in Betrieb ging, ist das Bärloch. Der Weiße-Felsen-Bruch ist der jüngste Steinbruch. In ihm wurden bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges Mühlsteine gebrochen.

Begonnen haben wir die zweite Wanderung des Tages wieder am Parkplatz nahe dem Gondelteich. Dort stärkten wir uns erst einmal und begannen dann den Aufstieg in den Wald. Wenn man Durst hat sollte man zur Schwarzwasserquelle gehen. Klares Wasser entspringt hier, sehr erfrischend im Sommer. Hier sitzt die Holzfigur "Kleiner Wassermann", ein Teil desJonsdorfer Märchenpfades für Kinder.

Auf den Weg in Richtung Carolafelsen und Steinbruchschmiede sind wir miten im lichten Wald vom Weg abgekommen und immer steiler wurde der schmale Pfad. Am Ende war es dann ganz schön anstrengende, steil berauf wieder auf einen der Hauptwege zurück zu gelangen, selbst die Navigation mit dem Smartphone leitete uns manchmal in die Irre - z.B. sollte der Weg an einer Stelle 6 Meter senkrecht eine Felswand hinauf führen.

Nächstes Ziel ist dern Carolafelsen mit 569 m Höhe, der Blick von hier oben ist fantastisch. Jonsdorf unten im Tal und die waldreiche Gegend des Zittauer Gebirges lässt rundum nur wenige kleine Felsen durchblitzen. Die Nonnenfelsen sieht man aber von hier aus sehr gut.








Schwarzes Loch und Orgeln

Dem Carolafelsen folgt ein weiteres Auf und Ab zur alten Steinbruchschmiede, ein gemeißelter Gang führt auf halber Höhe in den Steinbruch Schwarzes Loch, dem größten und tiefsten Bruch der Region. In der Schmiede wurden früher auch die Werkzeuge für die 4 anderen Brüche der Jonsdorfer Felsenstadt gefertigt.

Der Steinbruch mit zwei Hütten und einigem Handwerkszeug ist im Kernbereich abgesperrt, dieser Teil kann nur bei einer der regelmäßig stattfindenden Führungen besichtigt werden. Sicherlich die interessanteste Stelle, mit einem Zugangstunnel ganz unten im Loch zum Abtransport der Steine und noch funktionstüchtiger Technik.

Man kann man in der mächtigen Wand eine Sonnenuhr entdecken, bevor man auf einem anderen Weg wieder aus dem Sandsteinbruch heraus kommst. NIcht weit davon beginnt der Orgelsteig. Hier findet man einen kleinen Zoo, einen Bernhardiner und ein Nashorn und wenig später thront ein Stein-Löwe hoch oben auf den Felsen.

Der Weg führt dann wieder leicht bergauf zu der Großen und Kleinen Orgel. Diese beiden Basaltfelsen muten recht bizarr an. Kleine Steinsäulen unterschiedlicher Stärke und Länge bilden hier zwei Felsgebilde, die tatsächlich wie kleine Orgeln aussehen.

Von der Aussichtsplattform an den beiden Orgeln hat man wieder einen schönen Blick auf die umliegende Felsenlandschaft. Besonders die Henningsäule ganz rechts fällt dabei ins Auge und die Geschichte dazu steht auf einer Tafel. So hat sich der Steinbrecher Hennig nach seiner schweren Arbeit so viel Mut angetrunken, dass er wettete, diesen schwierigen Fels zu erklimmen. Hinauf schaffte er es auch. Doch den Abstieg von der Hennigsäule mußte ihm dann doch die Feuerwehr ermöglichen.

Irgendwann waren wir dann fertig und wollten nur noch zurück in Richtung Auto. Die Wanderwege der Region bieten viele schöne Fotomotive und auch der Andrang hielt sich jenseits der bekannten Klettersteige in Grenzen.








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