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DRACHENSCHLUCHT

Eines der Highlights in der grünen Umgebung von Eisenach mit den vielen Wanderwegen ist sicherlich der Gang durch die berühmte Drachenschlucht. Eher ein kleiner Spaziergang, eine 3,5 Stunden lange Wanderung wird daraus nur, wenn man den Rundweg über Hohe Sonne und zurück über die Landgrafenschlucht läuft oder es mit dem steilen Aufstieg auf die Wartburg kombiniert.

Dafür braucht man aber vor allem Zeit und wir haben uns die Sehenswürdigkeiten im Wald in kleine Spaziergänge aufgeteilt, so das wir jeweils etwas kürzer unterwegs waren. Auch waren wir faul und sind nicht, wie ursprünglich geplant, von unserem Hotel am Burschenschaftsdenkmal zu Fuß zum Beginn der Drachenschlucht gelaufen, sondern wir sind mit dem Auto gekommen und haben auf den ausgewiesenen Parkflächen im Mariental ganz in der Nähe geparkt.

Die Drachenschlucht verläuft in etwa parallel der etwas höher verlaufenden Bundestrasse 19. Diese Klamm im Thüringer Wald liegt im Naturschutzgebiet "Wälder mit Schluchten zwischen Wartburg und Hohe Sonne" und ist ein sehr beliebter Wanderweg. Die kleine Schlucht begeistert Naturliebhaber und Geologen gleichermaßen.

Im Jahr 1832 wurde die Klamm, die damals noch Steingraben genannt wurde, für Spaziergänger passierbar gemacht und erhielt als neue Fremdenverkehrsattraktion den zugkräftigen Kunstnamen Drachenschlucht. Dieser Name stammt vom Eisenacher Stadtpatron heiliger Georg den Drachentöter. Die Georgenkirche wurde bereits 1196 urkundlich erwähnt, seit 1549 befindet sich ein Georgsbrunnen auf dem Eisenacher Markt in der Altstadt.

Die etwa 3 Kilometer lange, an der engsten Stelle nur 68 Zentimeter breite Drachenschlucht ist an vielen Stellen sehr eng. Dem Weg des Wassers folgend ist der Felsspald oft etwas gewunden und stelleweise auch mit Überhang. So lässt dieser Spaziergang in Corona Zeiten die Einhaltung eines angemessenen Mindestabstands von 1,5 Metern mit entgegenkommenden Wanderern nicht zu. Als wir am Sonntag Nachmittag hier vorbei kamen, war alles zugeparkt und viel zu viele Menschen unterwegs. Das war uns zu belebt und wir verlegten den Besuch auf den nächsten Morgen.

So haben wir uns am Montagmorgen noch vor dem Frühstück auf den Weg gemacht und waren vor 9:00 Uhr am Anfang der Schlucht. Eine knappe Stunde haben wir mit Fotostopps gebraucht, um einmal hin und vom Ende der Schlucht wieder zurück zu laufen, dabei haben wir nur wenige andere Wanderer getroffen. Als wir fertig waren und zurück zum Hotel fuhren um zu frühstücken, wurde es langsam schon etwas voller.

Nach einem ausgiebigen Frühstück sind war dann zum Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich und nach Mühlhhausen gefahren.






Engstellen

Ausgehend vom Parkplatz folgten wir der B19 ein Stückchen nach Süden, vorbei an einem Tümpel, und bogen dann auf der anderen Strassenseite wieder nach Süden in die Drachenschlucht ein. Hier konnten wir Bergstelzen bei der Jagd nach Insekten beobachten. Natürlich gehört ein Foto unter dem hözernen Eingangsschild zum touristischen Pflichtprogramm. Kinderwagen und Fahrräder sind hier nicht erlaubt und man sieht auch recht schnell warum.

Am Anfang ist die Schlucht noch weit, dann verengen sich die Wände immer mehr. Dieses Naturdenkmal ist vor über 250 Mio. Jahre entstanden undzählt heute zu den eindrucksvollsten Geodenkmälern Deutschlands. Die Felswände steigen steil an und bilden so eine wildromantische Klamm, die an manchen Stellen wirklich nur schulterbreit ist und im Fußraum noch viel schmaler. Das Wasser des Baches hat sich fast zehn Meter tief in die roten Felsen unterhalb der Wartburg gegraben. Unten habe ich ein Video eingefügt, da hat sich der Macher viel Mühe gegeben und den gesamten Weg abgefilmt.

Unter den Füßen rauscht der Bach, der am Anfang noch den Wanderweg begleitet hat. An den Engstellen geht man auf Gitterstegen direkt über dem Wasser. Im Winter bilden Tauwasser und Frost hier oft bizarre Eisformationen die sich ausbreiten können, so dass die Schlucht dann nicht mehr begehbar ist. Jetzt im Sommer war es trocken und sehr einfach zu gehen, trotzdem ist gutes Schuhwerk angeraten, dann auf den Metallgittern kann immer feuchtes Laub oder Schlamm liegen, oder einfache Feuchtigkeit macht die Gitter rutschig. Nach Regenfällen kann man hier mit viel Glück auch Feuersalamander, Unken oder die Große Wasserspitzmaus beobachten.

Brunnenlebermoos bedeckt die Felsen der Klamm und Sternmoose besiedeln die Sickerbahnen des Wassers. Es gibt verschiedene Tüpfelfarne, Wurmfarn, Dorniger Schildfarn und Blasenfarn. In den Moospolstern finden sich seltene und hoch spezialisierte Arten von Krebstierchen und Schnecken, die wir allerdings bei der Trockenheit nicht entdecken konnten.

Die benachbarte Landgrafenschlucht haben wir am nächsten Morgen ebenfalls recht früh erkundet.







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Drachenschlucht

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