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NATIONALPARK HAINICH

Der Hainich ist sehr alt und gleichzeitig als Nationalpark noch verhältnismäßig jung. Der Nationalpark Hainich wurde am 31. Dezember 1997 gegründet und ist somit der 13. Nationalpark in Deutschland und der einzige in Thüringen. Eines der wichtigsten Ziele des 7.500 Hektar großen Parks ist der Schutz des hier heimischen Buchenwaldes. Er liegt im Westen Thüringens zwischen Mühlhausen, Bad Langensalza und Eisenach.

Das Gebiet hier war jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet und große Bereiche des Waldes wurden kaum betreten, so dass sich dort seit vier Jahrzehnten die Waldbestände ungestört entwickeln konnten. Allerdings entstanden auch riesige Rodungsflächen, deren natürliche Wiederbewaldung heute auf beeindruckende Weise zu beobachten ist. Seit der Ausweisung als Nationalpark findet keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr statt, in Zentralbereichen sogar bereits seit rund 50 Jahren nicht mehr.

Seit dem 25. Juni 2011 zählt der Hainich zum UNESCO-Weltnaturerbe "Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas". Unter dieser Bezeichnung sind zahlreiche räumlich getrennte Buchenwaldgebiete in Albanien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Rumänien, der Slowakei, Slowenien, Spanien und der Ukraine als Weltnaturerbe zusammengefasst.

Bei uns in Deutschland handelt es sich bis auf winzige urwaldartige Reliktflächen eher um naturnahe Altwälder, während die Bestände in den Karpaten als echte Urwälder bezeichnet werden. Neben dem Nationalpark Hainich hier in Thüringen gibt es noch den Serrahner Buchenwald und den Nationalpark Jasmund in Mecklenburg-Vorpommern, den Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen und den Grumsiner Forst in Brandenburg. Von allen diesen Gebieten ist der Hainich flächenmäßig das größte.

Ein Buchenwald lohnt den Besuch zu jeder Jahreszeit, die Bilder hier sind bei unserem Besuch im Sommermonat Juli entstanden. Im Frühling präsentiert sich ein Buchenwald mit wunderbaren Blütenteppichen auf den Waldboden. Mit seinen kleinen blauvioletten Blüten gehört das Leberblümchen zu den ersten Arten, die im Frühjahr Farbe in den noch kahlen Wald bringen. Bevor der Bärlauch den Duft seiner weißen Blütensterne im Wald verströmt, übersät der rosa-violette Hohle Lerchensporn auf Hunderten Hektar den Waldboden. Sobald die uralten Buchen ihr Blätterdach geschlossen haben, wird es wieder dunkel am Waldboden und die Konkurrenz um das Licht beginnt. Über 30 Laubbaumarten konkurrieren hier neben der dominierenden Buche um einen Platz an der Sonne.

Die Vielfalt der Baumarten sorgt im herbstlichen Hainich für ein beeindruckendes Farbenspiel. Das Laub einer jeden Baumart beginnt zu unterschiedlicher Zeit mit seinem Farbwechsel und leuchtet dann in allen Nuancen von Rot, Gelb und Braun. Wie Eisblumen erscheinen die Kronen der Laubbäume dann im Winter von oben.

Um Wanderungen zu genießen und die zahlreichen Wege zu erkunden müsste man sich wesentlich länger in der Region aufhalten. Wir haben in Eisenach gewohnt und haben nur einen Tagesausflug hierher gemacht. Das Ziel war der Baumwipfelpfad, dem ich eine eigene Seite gewidmet habe und für den man Eintritt bezahlt.

Von diesem touristischen Highlight aus führen aber zahlreiche Wege in den Wald, auf denen man auch längere Touren wandern und dabei auch Tiere beobachten kann. Sogar Wildkatzen leben hier, die in einem Dorf namens Hütscheroda im Süden angefüttert werden, wobei man sie beobachten kann.

Aber auch andere seltene Arten wie Bechsteinfledermaus, Mittelspecht, hochgradig gefährdete Totholzkäfer, Orchideen und zahlreiche Pilzarten kommen hier vor. Auf den großen Verbuschungsflächen leben Braunkehlchen, Sperbergrasmücke, Neuntöter und Wendehals sowie zahllose Insektenarten.







Wald Promenade

Für eine wirklich lange Wanderung hatten wir nach dem Besuch am Baumwipfelpfad keine Zeit mehr, denn wir wollten am Nachmittag noch weiter nach Mülhausen. Diese Karte zeigt den Umfang des Schutzgebietes und die dort zahlreichen Wanderwege.

Auf keinen Fall sollte man die neu angelegte Wald-Promenade verpassen, die sich ganz in der Nähe des Baumwipfelpfads befindet. Im Gegensatz zu dieser Hauptattraktion war hier recht wenig los und wir teilten uns den Wald nur mit wenigen anderen Menschen.

Schöne Tore aus rostigem Eisen führen auf den 1200 Meter langen Pfad, eher eine Art schmale Promenade zu Lustwandeln. Die Kombination aus Schotterweg und Holzplankenweg ist barrierefrei.

Hauptakteur ist hier natürlich der Wald, aber man hat entlang der Strecke verschiedene Themeninseln installiert, an denen man Entspannen, Picknicken und Staunen kann.

Durch jeweils eine Tür betritt man am Anfang oder Ende den Weg, bgeleitet vom Getzitscher der Vögel. Wir haben im Unterholz sogar einige Mäuse gesehen, aber die waren sehr schwer zu fotografieren. Bei einer habe ich es geschafft, die anderen rannten unter den gefallenen Stämmen im Schutz des Schattens weg.

Die Stationen am Weg sind sehr unterschielich: Mal sind es einfach Bänke und Tische aus Holz, dann wurden hier Spiegel installiert mit deren Hilfe man den Blickwinkel auf den Wald verändern kann. Einige Installationen ermöglichen die bessere Wahrnehmung von Geräuschen im Wald. Es gibt Hängematten und Ruheliegen aus Holz, darauf kann man mit Blick in die Baumkronen herrlich entspannen. Auf neben den Pfad parallel und zu kleinen Rundwegen gelegten Baumstämmen können Kleine und Große ihre Balance finden.

Uns hat es hier sehr gut gefallen, wenn es zu voll wird ist der Eindruck natürlich nicht mehr so intensiv.







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