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BURGRUINE BRANDENBURG

Auf dem Weg von Köln in Richtung Oberlausitz verbrachten wir die erste Nacht in diesem Urlaub bei Chemnitz im Hotel Schloss Rabenstein. Wir hatten ein Hotel mit Restaurant entlang der Route in Richtung Bautzen gesucht und Rabenstein liegt nur 1,5 Kilometer von der Autobahn A 4 entfernt.

Auf dem Weg dorthin haben wir dann auch nahe der Autobahn einen Platz gesucht, an dem wir schön spazieren gehen konnten und so die lange Fahrt unterbrechen. So haben wir dann Halt gemacht an der Burgruine Brandenburg bei Eisenach. Als wir den Besucherparkplatz erreichten fing es etwas an zu regnen und wir nahmen die Schirme mit.

An einem Donnerstag kurz nach Mittag waren hier nicht viele Leute unterwegs, wir trafen nur ein paar Besucher oben auf der Burg. Der Weg dorthin war nicht weit und es hörte bald auch schon wieder auf mit dem Regen.

Oben angekommen befanden wir uns auf einer der interessantesten Burgruinen der Region, den Ruinen einer Doppelburg. Sie besteht aus einer Sporn- und einer Gipfelburg. Aufgrund der Dimensionen derartiger Anlagen konnte so bei militärischen Auseinandersetzungen eine höhere Verteidigungsfähigkeit als bei Einzelburgen erreicht werden.

Zum Baubeginn der Brandenburg gibt es keinen urkundlichen Beleg. Die Erbauer, Vögte der nahegelegenen Wartburg, wurden erstmalig 1144 als Schutzherren aufgeführt. Mit dem Tod Ludwigs von Wartberg-Brandenberg im Jahre 1227 erlosch das Amt auf der Wartburg. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts verarmte das Geschlecht der Brandenberger und musste die Burg aufgeben.

Ab Anfang des 14. Jahrhunderts sind zwei getrennte Burganlagen nachweisbar, die in der Regel unterschiedlichen Besitzern mit geteilter Herrschaft und Gerichtsbarkeit unterstanden. Nach Versuchen während des ausgehenden Mittelalters, die Burg den Anforderungen der aufkommenden Kriegsführung mit Feuerwaffen anzupassen, wurde die Westburg um die Mitte des 16. Jahrhunderts aufgelassen und die Ostburg vermutlich zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges von ihren Bewohnern aufgegeben. Danach wurde sie als Steinbruch genutzt und verfiel zur Ruine.

Um dem weiteren Verfall der Burg aufzuhalten setzten sich Eisenacher Bürger Anfang des 19. Jahrhundert gegen die weitere Nutzung als Steinbruch ein. Großherzog Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach verbot daraufhin im Jahr 1841 das weitere Abtragen von Mauerwerk auf der Burg.

Im Jahre 1936 wurde die Burgruine in den Bestand des Landes Thüringen übernommen, sie lag sehr nah an der innerdeutschen Grenze und somit im DDR-Sperrgebiet an der ZonengrezeDDR. Seit 1989 ist die Burg für die Öffentlichkeit wieder wieder frei zugänglich. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts am Turm der Westburg und am Wohnturm der Ostburg kann man heute einen schönen Blick ins Werratal genießen. Seither werden regelmäßig weitere Sicherungsmaßnahmen auf der gesamten Burganlage fortgeführt. Der Werratalverein 1883 e.V. - Zweigverein Brandenburg - widmet sich der Denkmalpflege auf der Burg, der Erforschung und der Ausübung mittelalterlichen Brauchtums. Hühepunkt der Vereinsarbeit ist das Brandenburgfest, das alle zwei Jahre vom Verein ausgerichtet und in Zusammenarbeit mit Freunden aus der Mittelalterszene ausgestaltet wird.

Wir genossen zuerst den einen Rundgang durch die weitläufige Burganlage, das Burgmuseum war mitten in der Woche geschlossen. Anfang April bis Ende September ist es jeweils sonntags von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Das Burggelände kann tagsüber jederzeit kostenlos besichtigt werden.







Rundgang

Durch das Torhaus Westburg gelangten wir auf die Anlage, es wurde um 1315 erbaut. Die Mauern sind hier 1 Meter dick und stehen hier noch mit einer Resthöhe von 9,5 Metern. Folgt man dem Weg geradeaus, erreicht man eine Streichwehr mit halbrunder Form. In Kombination mit der Toranlage diente sie 5 Meter oberhalb vom Wallgraben mit Maulschießscharten zur Sicherung des Burgzugangs.

Durch den Torzwinger in der Ringmauer gelant man in die Burg, die Schwalbenschwanzzinnen oben drauf sind in Thüringen nahezu einmalig. Ein eigenes Wasserreservoir war lebenswichtig für eine Burganlage, daher gibt es hier im Innehof natülich auch eine Zisterne.

Malerisch erhebt sich die Außenwand des Palas der Ostburg über grünem Gras. Im gegenüber liegenden viereckigen 16 Meter hohen Wohnturm befindet sich die Kemenate, seit 2006 mit Museum. Auf der Nordseite befand sich ein Aborterker.

Ein nahezu geschlossener Mauerring umgibt hier zwei Höfe und einen Zwinger. Der 18,4 Meter hohe Bergfried der Ostburg hatte einst mehrere Aufgaben. Er war Beobachtungs- und Wachturm, dienst dem weithin sichtbaren Prestige, war Lager und Verlies. Bis in 13 m Höhe ist er sechseckig, oben rund. Begehen kann man ihn nicht. In diesem Hof steht eine Bank und es wurde gegenüber ein hübscher kleiner Blumengarten angelegt. Zu unserer Begeisterung schwirrten hier die niedlichen Taubenschwänzchen umher, von den Frühsommerblüten angelockt auch Bienen und Hummeln.

Durch die westliche Außenmauer des Ostteils gelangt man in den Westeil der Anlage. Von der Westburg sind aber nur noch der runde 23 Meter hohe, runde Bergfried sowie Reste des Torhauses und des Mauerrings erhalten. Eine schöne, alte Linde spendet Schatten.








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