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POLDERLAND

Wenn man in Schoorl oder Groet Urlaub macht, dann befindet man sich nicht direkt am Meer. Der Vorteil der Lage ist aber, dass man verschiedene Landschaftsformen direkt vor der Tür hat. Die kann man zu Fuß oder noch besser mit dem Fahrrad erkunden.

An der Küste befindet sich ein kilometerlanger Sandstrand mit Rettungsstationen und Strand-Pavillions. Ohne Industrie im Hintergrund, ohne große Orte und teilweise, wie im Fall von Schoorl aan Zee, mit einem autofreien Zugang. Hier kann man lange Strandspziergange machen, zu jeder Jahreszeit. Ausserhalb der Saison darf man sogar Reiten und Fahrrad fahren am Strand.

Dahinter erhebt sich ein wunderschönes Dünengebiet, das breiteste und abwechslungsreichste Naturgebiet entlang der niederländischen Küste mit den höchsten Dünen. Die Wege sind sehr gut ausgebaut und ab und zu weiden auch Schafe und Rinder am Wegrand, sie pflegen die Landschaft.

Die dritte Landschaftsform befindet sich hinter dem Dünengürtel und ist typisch niederländisch: die schöne und ruhige Polderlandschaft, die direkt hinter den Häusern der Orte beginnt.

So radelten wir an einem schönen Tag über Groet durch den ältesten Polder Nordhollands in Richtung Petten, vorbei an Höfen und Windmühlen.

Der ungefähr 6.750 Hektar große Zijpe- und der Hazepolder in der ehemaligen Gemeinde Zijpe wurde mit der Gemeindereorganisation zum 1. Januar 2013 in die Gemeinde Schagen in der Provinz Nordholland eingegliedert. Bis zum 12. Jahrhundert war hier noch ein Hochmoorgebiet, geschützt durch eine Dünenreihe. Auf dieser entstanden Gemeinden wie Hondsbosch und Callantsoog.

Die Torfgewinnung für den Ackerbau führte zu Landabsenkungen und zusammen mit dem Anstieg des Meeresspiegels zu einer Gefährdung des Gebiets. Sturmfluten im 12., 13. und 14. Jahrhundert schufen einen Gezeiteneinlass durch die Dünen namens Sipe, was Graben bedeutet.

Bereits im 13. Jahrhundert begann man mit Deicharbeiten, trotzdem wurde das Noorderkwartier regelmäßig Opfer neuer Sturmfluten, darunter die Sint-Elisabeth-Flut von 1421 und die Allerheiligen-Flut von 1570, die große Gebiete überschwemmten.

Im 16. Jahrhundert ergriff der Maler Jan van Scorel die Initiative, die Zijpe dauerhaft einzudämmen. Nach erfolglosen Versuchen in den Jahren 1555 und 1570 zogen sich die flämischen Kaufleute, die das Projekt finanzierten, zurück. 1597 wurde der Deich um den Zijpepolder schließlich geschlossen, ebenso wie der des Hazepolder bei Petten. Nach diesem Erfolg war es einfach, Gelder aufzubringen, um die angrenzenden überschwemmten Gebiete zu entwässern. So entstanden zwischen Alkmaar und Hoorn sowie nördlich davon nacheinander Beemster, Purmer, Wormer, Heerhugowaard und Schermer.

Kurz nach der Trockenlegung entstanden im Polder die ersten Weiler wie Schagerbrug, Sint Maartensbrug und Burgerbrug, die durch den Grote Sloot verbunden sind, der den Polder der Länge nach durchschneidet. Der Polder wurde ab etwa 1600 von zwanzig Windmühlen entwässert. Die gewonnenen Ländereien gehörten den Hauptfinanziers: Kaufleuten, hauptsächlich aus Amsterdam.

Später fiel Verwaltung des Polders in die Hände der Stadt Alkmaar. Die Gemeinde Zijpe wurde im Jahr 1825 aus dem Polder und den Städten Petten und Callantsoog gebildet. Zu dieser Zeit wurde auch der Noordhollands Kanaal fertiggestellt, der den Polder in zwei Teile teilt.

Nach der Urbarmachung wurde der Polder hauptsächlich für die Viehzucht genutzt. Jetzt im Herst sahen wir viele Vögel und ein paar Nutztiere hier. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts folgte der Blumenzwiebelanbau, ebenso wie im angrenzenden Anna Paulownapolder und Wieringerwaard. Wenn wir 2023 im April hier sind, gibt es hoffentlich neue Seiten mit blühender Frühlingspracht. Dann sieht man sicher auch mehr Vögel vom Beobachtungshaus De Abtskolk.

An zwei Stellen im Polder De Zijpe stehen Informationstafeln, die über den Reichtum an natürlichen und kulturhistorischen Werten in diesem charakteristischen Gebiet berichten. Schön illustriert mit Fotos, Wissenswertem, Tipps vom Förster und einer Übersichtskarte mit praktischen Informationen.

Der historische Kern von Burgerbrug wird von dem alten Bauernhof namens Starre Kroon und einer hübschen Kirche mit kleinen Bleiglasfenstern dominiert. Rund um das Dorf liegen die Erhebungen des Polders mit den berühmten nordholländischen Haubargen, den typischen Bauernhäuser der Polderregion.












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