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| Ponta da Ilha |
Der Osten der Insel Pico ist deutlich ruhiger als der Westen mit dem geschäftigeren Hauptort Madalena, aber landschaftlich absolut beeindruckend. Hier findet man zerklüftete Küsten, kleine historische Orte, viele grüne Weideflächen mit Kühen und abgelegene Aussichtspunkte.
Unser Wohnort war der Ortsteil Terra Alta von Santo Amaro, eine sonnnereiche Ecke und der Standort unseres wunderbaren Ferienhauses mit Ausblick namens Atlantic Window.
Nach nur 4 Kilometern entlang der Nordküste, auf dem Weg in den Osten, erreicht man ein erstes Highlight: den Miradouro da Terra Alta. Er ist gut ausgeschildert und liegt direkt an der Straße ER-1 zwischen São Roque und Lajes. Es gibt Parkplätze für ein paar Autos direkt neben der Straße.
Von diesem wohl wohl spektakulärsten Aussichtspunkt im Osten reicht der Blick über die grüne Steilküste, den Atlantik und bei klarer Sicht hinüber nach São Jorge. Er liegt zwischen Weiden, Heidekraut und alten Waldresten. Am Morgen oder am späten Nachmittag ist das Licht besonders schön und die Nachbarinsel besonders gut sichtbar.
Auf einbem schmalen Vorsprung steht man hier 415 m über dem Meer und somit hoch über einer steil abfallenden Küste. Kombinieren lässt sich der Stopp hervorragend mit einer Wanderung auf dem steilen "Caminho das Voltas" oder einem Besuch der Piscinas Terra Alta weiter unten am Wasser, die ich schon auf der Seite Santo Amaro beschrieben habe.
Die Fahrt führte uns weiter durch kleine Orte wie Ribeirinha, Piedade und Altamora. Fährt man hier noch weiter oben entlang, so ändert sich das schnell wenn man in Richtung Manhenha fährt. Am Meer unterhalb von Piedade liegt diese dünn besiedelte Feriensiedlung, ideal für Naturfreunde, Ruhesuchende und Besucher, die noch das ursprüngliche Azoren-Inselgefühl suchen.
Die meisten Häuser werden hier nur im Sommer bewohnt und liegen verstreut. Die Straßen hier haben es in sich und es geht sehr steil bergab und es wird manchmal sehr eng.
Unten im Ort gibt es ein paar bizarre Küstenfelsen mit einigen Felsentoren und auch kleinere Badebuchten, die wir allerdings nicht besonders einladend fanden.
Am kleinen Hafen lagen ein paar Boote und von hier aus sieht man auch schon die Hauptattraktion der Region. Entlang der Mauer findet man die typischen Sitzgelegenheiten, die sich Michael natürlich nicht für eine kleine Pause entgehen ließ.
Wahrzeichen und Ziel unserer Fahrt ist der Leuchtturm Farol da Ponta da Ilha, der hier den Osten der Insel Pico markiert. Er wurde 1946 erbaut, ist etwa 14 m hoch und steht auf einer kleinen Anhöhe aus schwarzem Lavagestein mit Blick auf den Atlantik. Sein Licht reicht 24 Seemeilen weit. Leider darf man das Betriebsgelände nicht betreten und kann den Leuchtturm auch nicht besichtigen, aber auch von außen ist er hübsch.
Die Ponta da Ilha ist abgelegen, ruhig, oft windgepeitscht und voller natürlicher Schönheit. Die Landschaft rundum ist geprägt von Lavafeldern, trockenen Steinmauern, vereinzelten Weinbergen und Vogelleben. Die Küste vor dem Leuchtturm ist wild und felsig, überall spitze Lava. Es handelt sich um Aa-Lava, ein Begriff aus der vulkanologischen Fachsprache, der ursprünglich aus dem Hawaiianischen stammt. Er bezeichnet eine spezielle Art von Lavafluss, die sich durch eine rauhe, scharfkantige und blockige Oberfläche auszeichnet.
Der Weg zu einem Felsenbogen führte mitten hindurch, auf und ab über scharfkantige, stachelige und klumpige Lava. Ab und zu eine rot-gelbe Markierung auf der Lava verriet, dass es hier überhaupt einen Weg geben sollte. Nach ein etwa 150 Metern haben wir aufgegeben, bis zur Landspitze mit dem großen Bogen zu kommen, zu groß war die Gefahr hier umzuknicken und sich dabei zu verletzen. Direkt in der Nähe gab es wenigstens noch ein paar kleinere Felsbögen.
Nach dem Besuch am Leuchtturm fuhren wir dann über eine schlechte Verbindungsstraße in Richtung Calheta de Nesquim, schlängelten uns dort durch den engen Ort und parkten am Ortsausgang neben dem Hinweisschild zum Walbeobachtungsposten Vigia da Baleia do Gigana. Er liegt auf über 200 Metern Höhe und bietet einen beeindruckenden Blick auf den Ozean. Heute ist er ein touristischer Anziehungspunkt, der Besuchern ermöglicht, die Geschichte des Walfangs nachzuempfinden und gleichzeitig die umliegende atemberaubende Landschaft zu genießen.
Der Weg zu diesem Aussichtspunkt führt erst ein Stück über einen Feldweg hinab und wieder hinauf, dann geht es links ab durch hohes Gras und vorbei an zahlreichen Blüten, Insekten und schnell weghuschenden Echsen. Den kurzen, sehr schmalen und holprigen Fußweg zu dem kleinen, weißen Bauwerk liefen wir natürlich in der Hoffnung, von hier oben auch einmal einen Wal im Meer zu entdecken. Am Ziel angekommen war neben dem steinigen Pfad wirklich nur ein kleiner viereckiger Bau mit einer verschlossenen Sichtscharte zu sehen, leider abgeschlossen und ohne eine Sitzgelegenheit weit und breit. Und im Meer war auch nichts zu entdecken, zumindest für uns. Es gibt wohl bessere und leichter erreichbare Vigias auf den Azoren als diese hier.
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