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BURG KRIEBSTEIN

Nach einer Zwischenübernachtung auf dem Weg in die Oberlausitz und einem üppigen Frühstück im Hotel Schloss Rabenstein machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Bautzen. Doch das Wetter war sehr schön und so besuchten wir zuerst noch die malerische Burg Kriebstein, die nicht weit entfernt von unserem Weg lag. Insgesamt waren wir bis hierher nur eine halbe Stunde unterwegs. Kurz nach Öffnung um 10:00 Uhr waren wir früh vor Ort und bekamen unterhalb der Burg auch direkt noch einen der kostenlosen Parkplätze im Schatten.

Die sehr imposante Spornburg Kriebstein ist von außen kostenlos zu besichtigen und selbst dafür lohnt sich die Anfahrt. Auf einem steilen Felsen in Mittelsachsen gelegen soll die die schönste Ritterburg Sachsens sein. Von drei Seiten wird der Bergsporn von der Zschopau in einem weitem Bogen umflossenen.

Wenn man aber schon mal hier ist, dann besucht man natürlich auch das Museum, dem ich eine eigene Seite mit Fotos gewidmet habe.

Die Burg Kriebstein diente bereits als Drehort einiger Filme und Serien, die ebenfalls diese beeindruckende Szenerie zu schätzen wussten. Unter anderem wurden hier Szenen vom "Grand Budapest Hotel", "Schneewittchen", "Der Eisenhans" und "Die Gräfin" gedreht. Auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR aus der Serie Burgen erschien sie ebenfalls. Die Band Faun veröffentlichte 2018 ihr Musikvideo "Feuer", die Dreharbeiten dazu fanden im November 2017 auf und um Burg Kriebstein statt. Unten habe ich es eingefügt.

Auf dem Weg vom Parkplatz zum Burghof kamen wir an einem wiederangelegten historischen Weinberg mit Befestigungen in steiler Lage vorbei.

Bevor die Herren von Beerwalde im 14. Jahrhundert die Burg Kriebstein gründeten, lebten sie auf einer anderen Burg im Dorf Beerwalde. Kriebstein wurde dann Wohn- und Herrschaftssitz der Familie, der Sohn Dietrich von Beerwalde baute ab 1384 die Burg komplett neu auf den alten Mauern auf. Von der Vorgängeranlage seines Vaters haben sich nur geringe Reste erhalten.

Somit kann die heute stehende Burg zu wesentlichen Teilen als einheitlicher Bau Dietrichs angesehen werden. Dazu gehören vor allem der Wohnturm, die Kapelle und die Ringmauer mit dem Torhaus. Das Dachwerk wurde mit dem Holz von Weißtannen gebaut.

Nach dem Tod Dietrichs im Jahre 1408 fiel die Herrschaft Kriebstein an seine Witwe Elisabeth und nach deren Tod an die Tochter Klara.

Im Jahr 1465 begann die zweite wesentliche Epoche in der Baugeschichte dieser Burg, als Hugold III. von Schleinitz, Obermarschall von Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht, sie erwarb. Seine Ansichten vom modernen Wohnen passen aber nicht so recht mit den baulichen Gegebenheiten in Kriebstein zusammen. Er beauftragte ab 1471 den überragenden Baumeister Arnold von Westfalen, Hofarchitekt und Planer der Albrechtsburg zu Meißen, mit größeren Um- und Erweiterungsbauten.

So entstanden der Um- und Neubau des Wirtschaftsflügels mit dem Tanzsaal und der Brunnenstube sowie des sogenannten "hintere Schloss" mit den Neubau des Küchenhauses. Die typische Fensterformen zeugen von seiner Tätigkeit. Die Burg konnte sich trotz späterer Erweiterungen und baulichen Veränderungen ihren gotischen Charakter bis in die Gegenwart hinein bewahren.

Nachdem Hugold von Schleinitz im Jahre 1490 verstarb, folgten häufige Besitzerwechsel ohne größere Bautätigkeit. Insgesamt erlebte die Burg in ihrer Geschichte 35 Besitzerwechsel.

Erst im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts entstanden die Aufstockungen der Anbauten und des Torhauses sowie das dazwischen eingespannte Treppenhaus. Im Jahre 1825 erwarb Hanscarl von Arnim aus dem Hause Planitz bei Zwickau Kriebstein, das dann bis 1945 im Besitz der Familie von Arnim verblieb. Seit 1910 gibt es hier elektrisches Licht, Wasserspülung und ein Telefon. Für eine bessere Aussicht ließ man sogar Teile der alten Ringmauer abtragen, trotzdem blieb der mittelalterliche Charakter der Burg äußerlich erhalten.

Nach der Enteignung der Familie von Arnim im Zuge der Bodenreform im September 1945 wurde die Burg, nunmehr Volkseigentum, zunächst zu Wohnzwecken und von der Forstverwaltung genutzt. Das Museum konnte am 6. August 1949 neu eröffnet werden. Seit dem 1. Januar 1993 ist die Burg Kriebstein Eigentum des Freistaates Sachsen.







Am Ufer der Zschopau

Der Anblick der Burg ist schon von der Straße und vom Burghof aus beeindruckend. Noch besser ist die Aussicht vom Ufer der Zschopau aus. Das erreicht man in wenigen Gehminuten vom Parkplatz und über die 83 Meter lange Grunau-Brücke. Sie wurde im August 2002 vom Hochwasser zerstört und dieser Ersatzneubau wurde am 11. Dezmeber 2004 eingeweiht.

Der Anblick der Burg hoch oben ist von der Brücke aus wirklich gigantisch, davor fließt der Fluss malerisch über eine kleine Staustufe mit Wasserfall. Man kann auch noch ein Stück am Ufer entlang gehen.

Dominant erhebt sich auf der höchsten Felsenklippe der monumentale Wohnturm aus der Zeit um 1399. Burg Kriebstein ist eine Kombination aus Turm- und Ringburg mit einem ovalen Grundriss. Bei einer Kantenlänge von 22 x 12 m erreicht der Turm bis zur Wetterfahne eine Höhe von 45 Metern. Seine noch spätmittelalterlichen Erkertürmchen und der Dachreiter bestimmen das Bild dieser Burg mit ihrer unverwechselbaren Dachsilhouette.

Um den Wohnturm herum gruppieren sich das Torhaus, die Ringmauer mit dem Wirtschaftsflügel, der Küchenbau und weiteren Anbauten einschließlich des Kapellenflügels.

Elf Aborterker, auch Scheißnasen genannt, besaß die Burg Kriebstein einst. Heute sind davon noch neun vorhanden, aber natürlich nicht mehr in Benutzung. Von hier unten kann man sie gut sehen.

Östlich vom Turm schließen sich die gotische Halle und das hintere Schloss an.

Wer im Vertrauen in sein Wandernavi etwa einen Kilometer in südlicher Richtung den Waldwegen folgt erreicht die Talsperre Kriebstein. Der etwa 9 Kilometer lange Stausee, 1930 eingeweiht, bietet viele Wassersportmöglichkeiten und die einzige Seebühne Sachsens.








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