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An einem schönen Sommertag im Juli machten wir uns auf den Weg nach Trier. Von der Ferienwohnung Faulhauer in Welschbillig-Ittel brauchten wir eine knappe halbe Stunde bis zum ersten Punkt des Tagesprogramms, dem römischen Amphitheater. Danach fuhrten wir in ein Parkhaus in der Innenstadt unterhalb der Trier-Galerie und erkundeten diese zu Fuß.
Dem schönen Trierer Dom mit der Liebfrauenkirche und der Porta Nigra habe ich eine eigene Seite gewidmet, doch auch abseits davon gibt es noch jede Menge zu entdecken. Trier ist schließlich die älteste Stadt Deutschlands mit richtig viel Flair ud überraschend schönen Einkaufsmöglichkeiten und Geschäften.
Man kann den Bummel entspannt starten in einem der Cafés rund um den Hauptmarkt, dem historischen Herzen von Trier. Besonders schön sind das Café Zeitsprung oder das Café Balzac, je nach Geschmack etwas klassisch oder eher hip.
Gegründet wurde Trier um 17 v. Chr. als Augusta Treverorum unter Kaiser Augustus und entwickelte sich schnell zu einer der bedeutendsten Städte nördlich der Alpen. Im 3./4. Jh. war Trier sogar kaiserliche Residenzstadt – ein politisches und administratives Zentrum des Weströmischen Reiches. Viele römische Bauten wie die Kaiserthermen, Konstantin-Basilika, die Römerbrücke oder die Porta Nigra stammen aus dieser Blütezeit.
Die Stadt war ab dann schon früh ein Zentrum des Christentums, der Trierer Dom ist eine der ältesten Bischofskirchen Deutschlands. Sie wurde Teil des Heiligen Römischen Reiches und war lange von Kirche und Kurfürsten geprägt, sogar mit Sitz eines der Kurfürsten des Reiches und somit mächtiger als viele andere Städte.
Im 18. Jh. kam Trier unter französische Herrschaft, später zu Preußen. Karl Marx, einer der einflussreichsten Denker der Moderne, wurde 1818 in Trier geboren. Im 19. Jh. entwickelte sich Trier weiter als Verwaltungs- und Bildungszentrum. Heute ist die Stadt eine Universitätsstadt, kulturell aktiv, touristisch beliebt und wirtschaftlich stabil. Die vielen antiken Stätten gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt verbindet auf einmalige Weise 2000 Jahre Geschichte – römisch, mittelalterlich, preußisch, europäisch - mit modernem Leben.
Beim Bummel durch die angrenzenden Altstadtgassen rund um den Hauptmarkt sahen wir schöne Fachwerkhäuser, kleine Boutiquen, Buchläden, Weinstuben und kleine Läden mit ausgefallenen Lebensmitteln. Es hat uns sehr gut gefallen hier, richtig schön zum Schlendern.
Wer Lust auf ein Museum hat, der wird hier auch fündig. Das Museum Simeonstift bietet eine tolle Mischung aus Stadtgeschichte, Kunst und Kultur. Oder man geht ins Karl-Marx-Haus, das Geburtshaus von Karl Marx. Es ist heute ein modernes Museum über Leben, Werk und Wirkung.
Wir waren an diesem Tag zuerst im Dom und in der benachbarten Liebfrauenkirche. Nicht weit davon befindet sich die Konstantin-Basilika, heute bekannt als die Evangelische Kirche zum Erlöser. Sie ist ist ein echtes Highlight in Trier, geschichtlich wie architektonisch.
Es handelt sich um einen römischen Bau aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. aus der Zeit Kaiser Konstantins, daher auch der Name. Sie war damals Teil des römischen Kaiserpalastes in Trier, wurde also nicht ursprünglich als Kirche gebaut worden, sondern als Thronsaal. Und das merkt man, sobald man eintritt. Es war der größte Einzelraum in der Antike, der bis heute überdacht ist. Der Innenraum ist riesig, rund 67 Meter lang, 27,5 Meter breit und 33 Meter hoch und ganz ohne Stützsäulen – sehr beeindruckend! Anders als viele Kirchen ist diese Halle nicht verspielt oder überladen. Der Fokus liegt auf Raum, Licht und Proportion, sehr klar und ruhig.
Seit dem 19. Jahrhundert wird die Basilika als evangelische Kirche genutzt. Die preußische Königin war daran beteiligt, das Gebäude zu restaurieren und für die evangelische Gemeinde nutzbar zu machen – damals ein politisches Zeichen in der katholisch geprägten Stadt. Nach dem kriegsbedingten Vollbrand 1944 wurde sehr schlicht wieder aufgebaut - wie auch schon 1844 einmal.
Die Akustik ist fantastisch. Häufig finden hier Konzerte statt, besonders Orgel oder Chormusik entfaltet sich unglaublich eindrucksvoll. Die Orgel ist modern und eindrucksvoll in den Raum integriert und wir hatten das Glück, dasss gerade bei unserem Besuch darauf gespielt wurde.
Direkt nebenan liegt das Kurfürstliche Palais mit dem dazugehörigen Palastgarten, eines der schönsten Ensembles der Stadt – und das nicht nur architektonisch, sondern auch atmosphärisch. Das Haus kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden, einige Teile werden von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes, früher Bezirksregierung, genutzt. Das Palais wurde im 17. und 18. Jahrhundert errichtet und war die Residenz der Trierer Kurfürsten, die auch Erzbischöfe waren und somit mächtige geistliche und weltliche Herrscher im Heiligen Römischen Reich.
Es wurde auf den Fundamenten der römischen Konstantin-Basilika gebaut – deshalb stehen beide Bauten heute direkt nebeneinander, ein faszinierender Kontrast zwischen Antike und Barock. Die Fassade des Rokokoflügels ist eine der schönsten in Deutschland: Verspielt, symmetrisch, farbig. Ein Paradebeispiel höfischer Architektur des 18. Jahrhunderts.
Direkt hinter dem Palais liegt der Palastgarten, eine der beliebtesten Grünanlagen der Stadt, mit Springbrunnen, Herrengärtchen und Statuen. Er ist öffentlich zugänglich und liebevoll gepflegt. Wir haben hier in einem Gartenrestaurant noch einen freien Tisch ergattert. Auch wenn wir sehr lange auf die Bestellung, Flammkuchen und Hühner-Geschnetzeltes, warten mussten - Wir hatten Zeit und konnten die Sonne und den Ort genießen.
In Trier kann man auch schön in Richtung Mosel spazieren, die Römerbrücke ist die älteste noch befahrene Brücke Deutschlands. Von dort aus hat man einen tollen Blick über den Fluss, und kann auf der anderen Seite gemütlich am Moselufer entlang schlendern. Es werden auch kleine Moselrundfahrt mit dem Schiff angeboten, sie dauern meist um die 1–1,5 Stunden und man hat dabei eine andere Perspektive auf die Stadt. Da gibt es noch einiges für uns für einen weiteren Besuch zu sehen.
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