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ULRICHSTEIN

Zur touristischen Region Vogelsberg gehören 25 Städte und Gemeinden mit den jeweiligen Ortsteilen. Nicht viele davon haben wir in der knappen Zeit geschafft, angesehen haben wir uns Alsfeld, Schotten, Lauterbach und natürlich Schlitz, wo wir in der schönen Ferienwohnung Gräfin Anna gewohnt haben.

An einem Ausflugtag kamen wir auch in das kleine Bergstädtchen Ulrichstein, ein staatlich anerkannter Erholungsort und die am höchsten gelegene Stadt in Hessen. Die Häuser gruppieren sich zu Füßen des Schlossberges, von dessen ruinengekrönter Spitze in 614 m Höhe ein phantastischer Blick in die umgebende Landschaft und in die Ferne möglich ist. Rund um den Ort befinden sich zahlreiche Rad- und Wanderstrecken, wie der Ohmtalradweg oder der Vulkanring Vogelsberg.

Die erste Burganlage wurde an dieser exponierten Stelle vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts durch Ulrich II. von Münzenberg errichtet, der hier die Grenze seines Territoriums und zugleich die wichtigen Fernstraßen sichern wollte. 1287 wurde die Burg Besitz der Landgrafen von Hessen, die die Burg als Lehen an die Herren von Eisenbach gaben, die im 14. Jh. hier neue oder weitere Burgbauten errichteten. Im 30jährigen Krieg wurde die Burg stark beschädigt, aber wieder repariert. Im Jahr 1826 wurde die Anlage auf Abbruch verkauft, doch 1853 vom Staat Hessen zurück gekauft. Ab 1903 gab es hier Ausgrabungsarbeiten, dabei entstanden verschiedene rekonstruierte Mauern und der heutige Aussichtsturm, der nichts mit der ehemaligen Burganlage zu tun hat.

Geologisch ist der Schlossberg aus Basalt aufgebaut, sein südwestlicher Rand besteht aus dort abgelagerten vulkanischem Auswurfmaterial. Eine Besonderheit des Schlossberges ist eine dort vorhandene Quelle, die zu jeder Jahreszeit gleich viel Wasser führt. Eine unterirdische, natürliche Verbindung zu einer der gleichhohen oder höheren Erhebungen der Umgebung ist der vermutete Grund für dieses Phänomen. Die Feuerwehr hat es nicht geschafft, diese Quelle leerzupumpen, wie auf einem Schild davor nachlesen kann.

Zur der Burgruine Ulrichstein wollten wir eigentlich hin und besuchten so nebenbei auch den schönen Vogelsberggarten, leider im Herbstkleid. Im Frühling oder Sommer mit Insekten und blühenden Pflanzen muss es hier wunderschön sein, aber auch jetzt mit buntem Laub und verwelker Vergänglichkeit hat es uns hier sehr gut gefallen.







Vogelsberggarten

Im Jahr 1987 kam die Idee auf, einen botanischen Garten über die Pflanzenwelt des Hohen Vogelsberges anzulegen. Nach einer langen Planungsphase konnte 2001 mit den ersten Bauarbeiten begonnen werden. Tafeln erläutern den Besuchern das Konzept der Anlage und die Pflanzenwelt, ein Förderverein und zahlreiche ehrenamtliche Helfer sind um die Erhaltung und Pflege dieser einzigartigen Anlage bemüht.

Ein Spaziergang führte uns zu einigen botanischen Raritäten in verschiedenen Beeten. Es gibt einen kleinen Acker mit jährlich wechselnden Feldfrüchten, der in klassischer Zwei-Felder-Wirtschaft bewirtschaftet wird.

Dazu findet man hier einen typischen Bauerngarten eingerahmt von verschieden heimischen Wildheckenrosenarten, eine Streuobstwiese, ein Sumpfmauerpfeffer Biotop, Trockenmauern, Felsengärten und ein Heilkräutergärtlein im Inneren des Burggeländes. Hier findet man auch die Pflanzengemeinschaft Borstgrasrasen, die auf nährstoffärmsten Boden wächst und nach der Trägerart Borstgras benannt ist.

Natürlich dürfen hier auch Weiden mit Tieren nicht fehlen, die Schafe freuten sich über unseren Besuch und kamen neugierig näher. Rinder uns Ziegen soll es hier auch geben, die haben wir aber nicht gesehen.

Neben der Burgruine befindet sich auch ein Ehrenfriedhof, auf dem Kriegstote, Soldaten, Zwangs- und Fremdarbeiter und Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges aus ganz Oberhessen bestattet wurden. Überall kann man sich auf der 6 Hektar grossen Anlage frei und ohne Eintritt bewegen, genießt die Ruhe und die Aussicht von dem 800 Meter langen, befestigten Rundweg vom über 600 m hohen Vulkankegel.

Nach dem Besuch fuhren wir weiter in 15 Fahrminuten entfernte Schotten.








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