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AUF DEM BLAUEN

Auf dem Weg von Menzenschwand zur nächsten Unterkunft, der Ferienwohnung Cloud7even in Müllheim-Feldberg, machten wir zuerst am idyllischen Nonnenmattweiher einen Herbstspaziergang mit viel Sonne. Nach weiteren 45 Minuten Fahrt über Badenweiler bogen wir dann ab in Richtung Blauen-Gipfel. Das schöne Wetter wollten wir gleich nutzen und hofften auf eine gute Sicht.

Zuerst folgten wir der L140, von dort bogen wir dann auf die gut ausgeschilderte Gipfelstraße ab. Die Hochblauenstraße wurde für den privaten Autoverkehr im Jahr 1928 freigegeben.

Der Blauen oder Hochblauen genannt ist mit 1.165,4 m ü. NN der höchste Gipfel des Markgräflerlandes und einer der höchsten Berge des Südschwarzwaldes. Den Namen Blauen tragen verschiedene Berge und Orte in Deutschland und der Schweiz. Natürlich kann man vom gut 3 Kilometer entfernten Kurort Badenweiler auch über einen Wanderweg hier hoch. Der bekannteste und älteste Fernwanderweg im Schwarzwald, der 285 Kilometer lange Westweg zwischen Basel und Pforzheim, führt Wanderer auch auf den Hochblauen.

Beliebt ist die Strecke aber auch bei Rennradfahrern, der Weg ist sehr steil und 8,7 Kilometer lang. Für die 730 Höhenmeter brauchen fitte Radler eine gute Stunde. Informationen und Beratung zu dieser Tour gibt es in der CTS Velo Station Badenweiler am Schlossplatz 2 nahe dem Kurhaus in Badenweiler. Hier gibt es eine Fahrradwerkstatt und man kann sich auch Navigationgeräte sowie das passende Fahrrad leihen oder sich die Strecken-Informationen ausdrucken zu lassen. Wir haben auf dem Weg zum Gipfel einige Radler überholt.

In dieser exponierten Lage befindet sich auch das frisch sanierte, weithin in leuchtendem Weiß strahlende "Berghotel Hochblauen" mit Restaurant, wir konnten direkt bis zum Gipfel durchfahren und haben vor dem Hotel geparkt. Denn hier war nichts los, wenig andere Besucher waren vor Ort. Kein Wunder, denn Hotel und Restaurant waren geschlossen. Nicht einmal eine öffentliche Toilette gibt es jetzt hier oben.

Und in diesem Fall war nicht alleine die Corona Krise die Ursache, es geht um den Verkauf. Denn seit fast einem Jahr ist das Berghaus Hochblauen schon wieder geschlossen und wurde saniert, jetzt ist es mit einem Bauzaun abgeriegelt. In der Vergangenheit stand es schön öfters einmal mehere Jahre lang leer. Das Blauenhaus ist zur Zeit mehr als fünf Millionen Euro wert, doch diese Summe bekommt ein Verkäufer jetzt in der Krise nicht, und eine geplante Wiedereröffnung im Frühjahr in Corona-Zeiten war für die Investoren sinnlos.

Aber irgendwann soll hier wieder eröffnet werden. Wir konnten an einigen Fenstern ins Innere sehen, die Stühle standen auf dem Tisch. Hinten raus gibt es zwei Terrassen mit herrlichem Ausblick, auf denen während der Sommermonate 80 Personen Platz finden. Schade, denn die Lage ist wirklich einmalig hier oben.

Der Blick über die bewaldeten Hänge, den Südschwarzwald, die Oberrheinebene und, mit ein bißchen Glück, auch auf die Schweizer Alpenkette von hier ist einfach herrlich. Wir hatten das Glück und konnten die schneebedeckten Gipfel in der Schweiz sehen, wenn auch ein bisschen im Dunst und somit schwer zu fotografieren. Aber mit einem 500 mm Objektiv ging es ganz gut.








Aussichtsturm

Auf dem Gipfel etwa 100 m weit ab vom Parkplatz treffen sich die Gemarkungsgrenzen von drei Gemeinden. Während Restaurant und Berghotel auf Schliengener Gemarkung liegen, gehören der Sendeturm und der Aussichtsturm zur Gemeinde Malsburg-Marzell. Und ein Großteil des Parkplatzes sowie das Ökonomiegebäude liegen auf Gemarkung des Kurorts Badenweiler.

Vom Parkplatz vor dem Hotel aus sind wir noch ein bisschen auf dem Gipfelplateau herumgelaufen und haben die schöne Aussicht und die absolute Ruhe hier oben genossen. Der 1895 vom Schwarzwaldverein erbaute Aussichtsturm auf dem Blauen ist ein echtes Highlight, er bietet noch einmal einen etwas höheren und freien, herrlichen Blick auf Schwarzwald, Vogesen, Jura und Alpen. Vor dem Betreten wird man unten um eine Spende in eine Metallbox gebeten - der Turm will gepflegt, entrostet, gestrichen und geprüft werden.

Die Herstellung des Stahlfachwerkturms übernahm die Freiburger Firma Fauler. Am 30. August 1895 wurde er eingeweiht und 1984 mit finanzieller Unterstützung der Bundespost grundlegend restauriert. Der ursprünglich 14 Meter hohe Turm hat heute mit Antenne eine Gesamthöhe von 21 Metern. Im Sommer 2016 wurde der Turm erneut renoviert, dabei wurden die Holzbeläge auf den Stufen und Plattformen durch Eisengitter ersetzt.

Im Jahr 1985 wurde keine hundert Meter südsüdöstlich vom Aussichtsturm der Fernmeldeturm Sender Blauen errichtet, begleitet von Protesten. Diese konnten immerhin eine Höhenreduzierung von geplanten 120 auf 96,5 Meter erreichen. Er ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und beeinträchtigt den Ausblick vom Aussichtsturm auf die Alpen. Die Telekom will nun den 18 Meter langen "GFK-Zylinder" an der Spitze aus Kostengründen entfernen und so den Turm weiter kürzen.

Das Landschaftsschutzgebiet Blauen an der Südseite des Bergs wurde am 22. August 1983 ausgewiesen. Es umfasst 4.119 Hektar mit vorwiegend Mischwald und größeren Weideflächen, die durch mittelalterliche Rodungen entstanden sind. Es wird als einzigartige Erholungslandschaft beschrieben.

An der Südrampe kann man bei schönem Wetter oft Drachen-, Starrflügler- und Gleitschirmflieger beobachten, wir haben keine gesehen an diesem Tag.








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