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MENZENSCHWANDER KLUSE

Dem unteren Abzweig des Menzenschwander Geissenpfad folgend - rechter Hand liegen die Gipfel von Kapellenkopf(1273 m) und Bärhalde(1324 m) und der Aussichtspunkt "Köpfle" - überquert auf einer Brücke den Bach an den Menzenschwander Wasserfällen. Der hier an der Steigung auch asphaltierten Schotterstraße nach rechts folgend hatten wir dann herrliche Einblicke in das Klusenbachtal. An einigen Stellen kann man hier sogar bis direkt an den Bach - die Menzenschwander Alb - gelangen. Auf den satten Wiesen flogen Insekten in Scharen herum und die Gartenlaubkäfer kamen gerade aus der Erde. Wir fotografierten begeistert Schmetterlinge, Käfer und allerlei anderes Getier.

Wenn man in Google Maps einen Weg von Menzenschwand zum Feldberg sucht, dann leitet das Navi genau auf diesem Weg durch. Das ist aber komplett verkehrt, denn der Verbindungsweg ist zwar theoretisch befahrbar, aber nur für den Forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben.

Die enge Durchbruchstelle der Menzenschwander Alb durch eine Endmoräne ist durch ein künstlich angelegtes Wehr abgesperrt, das Stauwasser wurde früher für den Transport von Holzstämmen genutzt. Als Kluse oder Klause bezeichnet man allgemein ein Bauwerk, das zum Aufstauen von Gewässern für die Flößerei errichtet wurde. Im Gegensatz zu anderen Wehren oder Staudämmen verfügen Klusen in der Regel über verschließbare Öffnungen, durch die das aufgestaute Wasser gezielt abgelassen werden kann.

Nachdem ein Schopfheimer Fabrikant im Jahre 1854 alleiniger Eigentümer der Spinnerei in St.Blasien wurde, kümmerte er sich um den Ausbau der Wasserkraft im Albtal zwischen St.Blasien und Menzenschwand. Im Jahr 1858 wurde damit begonnen, die Menzenschwander Kluse aufzustauen und einen vier Kilometer langen Kanal anzulegen. Wenn die Flößer im Staubecken genügend gefällte Baumstämme angesammelt hatten, öffnete der Klausmeister den Verschluss und ließ das gestaute Wasser einschließlich des Holzes ab. Mit dem künstlichen "Hochwasser" wurde das Holz über weite Strecken mitgeschwemmt und von den Flößern geführt, ehe man es an einer Landestelle weit unterhalb wieder aus dem Wasser holte.

Nachdem der technische Fortschritt die meisten Klusen hat überflüssig werden lassen, wurden diese nicht mehr gepflegt und dem Verfall preisgegeben. Heute noch erhaltene Bauwerke stehen oft unter Denkmalschutz oder sind wie hier Teil von Themenwanderwegen.

Geht man über den Rundweg durch diesen Teil vom Tal, dann sieht man immer wieder schöne Wiesen mit Insekten und Bänken, auf denen man sitzen und die Seele baumeln lassen kann. Sehr viel los war hier auf dem Rundgweg nicht, ab und zu kamen mal andere Wanderer vorbei.








Rundweg

An der ersten Abzweigung haben wir uns geradeaus gehalten über die Brücke und dahinter dann links ins Tal hinein. Auf einer Wiese am Anfang vom Rundweg steht das "S'Moränen-Monschderle", eine bizarre Figur aus einem Baumstamm. An einer anderen Stelle kann man wie auf einem Thron auf einem abgesägten Baumstamm sitzen, ein Spass für Jung und Alt. Michael konnte auch nicht widerstehen.

Vorbei an der Endmoräne gelangt man dann zur Flößers Rast, wo eine Unmenge an kleinen und großen Steintürmen stehen. Mittlerweile errichten Wanderer wohl weltweit diese Steinmännchen, so wie an vielen Brücken Liebesschlösser befestigt werden. Die Türmchen haben hier aber wohl keine Bedeutung und sollen einfach nur schön aussehen.

Am Ende des Tals kann man hier am Rand des flach verlaufenden Schotterwegs auch noch ein Stück Mauer sehen, das war früher die alte Laderampe. MIt Pferdekraft wurden die Bäume gerückt und aus dem Wald hierher geschleift, um dann auf Langholzwagen verladen zu werden. Heute werden solche Rampen bei der Waldwirtschaft nicht mehr gebraucht, es werden Rückeschlepper und Forwarder eingesetzt.

Ab hier geht es auf einem schmalen Pfad im Schatten durch den Wald im Bogen nach links zurück, wieder über den Bach und dann auf über Wiesen bis zu dem Schotterweg auf der anderen Talseite.

Weitere Highlights am Wegrand sind schön gestaltete geschwungene Ruhebänke zum Rasten und ein paar Baumstämme, bei denen man erraten soll, von welcher Sorte Baum sie stammen. Man kommt auch am ehemaligen Standort einer Köhlerei vorbei, das ist die älteste Form der Waldnutzung. Die alten Standorte, die so genannten Kohlplatten, kann man heute noch an zahlreichen Stellen im Menzenschwander Tal erkennen. Aus den Resten der dort gefundenen Holzkohle konnte man die Bäume bestimmen, die damals in den Wäldern rundum wuchsen. Der Anteil an Rotbuchen muss damals deutlich höher gewesen sein.

Als nächstes kamen wir an einem Schild mit Hinweisen auf die damaligen Flößer-Tätigkeiten vorbei und schließlich erreicht man am Ende der Runde wieder die Klusenmoräne. Hier ist kaum noch ein See erkennbar, weil alles dicht mit Gräsern und Schilf bewachsen ist. Als Gewässer ist das besonders im Sommer schwierig zu erkennen, nur ein kleines, unbewachsenes Stück sahen wir noch mit einigen Enten drauf. Unterhalb des Stauwehrs wurde eine Art Fischtreppe angelegt, mit großen Felsblöcken wird der Bach hier in ganz viele kleine Winkel und Schleifen gelenkt, um die Strömungsgeschwindigkeit zu verringern. Reste der früheren Staumauer sind unterhalb der heutigen Kluse noch zu finden.









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