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| Am Kraterrand |
Die Caldeira do Cabeço Gordo bildet den Mittelpunkt der Insel Faial. Der auf rund 1.000 Metern über dem Meer gelegene Vulkankrater ist definitiv eines der Highlights der Insel und zieht viele Besucher an.
Mit dem Auto fährt man, gut ausgeschildert, direkt bis zum Parkplatz direkt an der Caldera. Wir waren hier gleich zwei Mal oben, zuerst sind wir vom schönen Ferienhaus Casa Os Salgueiros direkt an der Küste im Ortsteil von Praia do Norte namens Praia da Fajã gestartet. Von dort aus ein Stück an der Nordküste entlang und bei Ribeira Funda dann hoch in die Berge.
Diese ausgeschilderte Nebenstrecke EN2-2A zum großen Krater im Zentrum von Faial ist landschaftlich wunderschön, aber sie hat es fahrtechnisch etwas in sich. Für die ca.15 Kilometer braucht man ohne Stopp ca. eine halbe Stunde. Dabei ist ein Höhenunterschied von ungefähr 1.000 Metern zu bewältigen. Kein Wunder, dass sich oben oft Nebel und Wolken ballen.
Hinter Cedros wird die Straße schnell kurviger und schmaler, es geht vorbei an Terrassenfeldern mit Mais, Gemüse und Obstbäumen. An dieser Seite des Vulkans führt eine Kombination aus asphaltierten Gemeindestraßen mit einigen Löchern, schmalen und kurvigen Passagen und einem letzten Abschnitt über die Hauptstraße EN1-2A hoch zur Caldeira.
Anfangs noch gut asphaltiert wird es schnell sehr schmal und oft ohne Mittelstreifen und holperig. Viele steile Kurven und Abschnitte durch Weideland, wo Kühe manchmal die Straße blockieren und ein Traktor mitten auf der Straße steht.
Mit einem normalen PKW ist die Strecke problemlos machbar, man sollte nur langsam und vorsichtig fahren. Zurück schaut man auf die zerklüftete Nordküste mit ihren tief eingeschnittenen Flusstälern, den Ribeiras.
Die Vegetation wechselt jetzt von landwirtschaftlich genutzten Flächen zu dichterem Wald aus Zedern, Lorbeerbäumen und Farnen. Wenn man aussteigt, riecht es intensiv nach der Pfefferminze, die hier überall wächst. In diesem Waldstück, nach etwa 7 Km Strecke, geht es nun rechts ab bergauf über eine Erdstraße. Mit 14 Serpentinen schlängelt sich der Feldweg den Berg hinauf, nicht sehr steil und einfach zu fahren, aber bei Regen nicht zu empfehlen.
Oben kommt man an Windrädern und einer kleinen Kapelle vorbei. Kurz vor der Caldeira führt die Straße über eine freie Hochfläche, wo man weit in alle Richtungen schauen kann und mündet dann auf die asphaltierte und gut ausgebaute südliche Hauptzufahrt.
Bei unserem zweiten Besuch waren wir dann schlauer und sind übeer diese komplett asphaltiert Hauptzufahrt gekommen, die auch für mittelgroße Reisebusse geeignet ist. Aber auch hier muss man mit Kühen und Bauern rechnen, die mitten auf der Straße parken, um Milch zu holen oder Kühe von einer Weide zur anderen zu treiben.
Im Ferienhaus sitzend, sahen wir am späten Nachmittag plötzlich die Wolken verschwinden und beschlossen spontan, einfach noch mal hoch zu fahren. Immerhin brauchten wir für die Fahrt 40 Minuten, auch wenn diese Strecke einfacher und schneller zu bewältigen war als die Anfahrt auf der anderen Seite.
Auf dem Weg zum Gipfel kreutzen einige Kaninchen die Fahrbahn, so viele hatten wir bisher noch nicht auf den Azoreninseln gesehen. Die Hortensien waren hier oben zu dieser Jahreszeit leider nocht nicht geöffnet. Das muss im Sommer wunderbar sein, nicht umsonst trägt Faial den Beinamen die "blaue Insel".
Oben an der Caldeira gibt es einen recht großen Parkplatz, da wir aber immer ziemlich spät am Nachmittag hier waren, gab es jede Menge freie Plätze. Für den schönen Kraterrundweg (PRC4FAI), der nur zu Fuß über eine Treppe zugänglich ist, war es dann leider immer zu spät. Die acht Kilometer lange und zweieinhalbstündige Wanderung ist auch nur bei gutem Wetter zu empfehlen. Starke Winde, rutschiger Untergrund und die zu beiden Seiten steil abfallenden Hänge machen den Weg bei Wolken und Regen zu einer echten Herausforderung. Hier läuft man immer auf dem Kraterrand entlang, mit 360°-Blicken von der Nordküste bis nach Horta und Pico. Wanderschuhe, Regenjacke und Trittsicherheit sind Voraussezung für diesen Wanderweg.
Durch einen kurzen Tunnel gelangt man durch die Kraterwand hindurch vom Parkplatz zum Miradouro da Caldeira. Der Zugang ist behindertengerecht. Hier steht man dann direkt im Krater ganz oben knapp unterhalb des Kraterrandes. Bei guter Sicht sieht man im Kraterinneren Wald, Wiesen und oft eine Wolkenschicht, die dort wie ein Wattepolster liegt. Der komplette Krater ist mit viel Grün überwuchert und auf dem Grund des Kraters befindet sich abhängig vom Wetter ein kleiner Kratersee. Beim ersten Besuch mit einigen Wolken waren darauf einige Vögel zu sehen. Beim zweiten Besuch war es fast wolkenfrei und vom Licht her etwas später.
Der riesige Krater hat einen Durchmesser von ca. 2 Kilometern und ist 400 m tief. Dort hinunter darf man aber nur als Gruppe im Rahmen einer vom Ranger geführten Tour, die fünf bis sechs Stunden dauert.
Am Kraterrand befindet sich eine kleine Kapelle und wir sind beim zweiten Besuch wenigstens noch ein Stückchen am Kraterrand entlang gelaufen.
Bei der Rückfahrt bergab war das Panorama, das sich hier vom nahezu höchsten Punkt der Insel bot, umwerfend. Nicht nur die Caldera war wolkenfrei, auch der benachbarte Vulkan Pico auf der gleichnamigen und bereits von uns besuchten Nachbarinsel zeigte sich endlich mal in voller Schönheit.
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