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HAFEN UND FÄHREN

Der lebendige Hafen von Horta ist einer der bekanntesten und geschichtsträchtigsten Häfen im Atlantik, heute ganz besonders für Segler.

Geografisch liegt er strategisch einmalig mitten im Atlantik, weshalb er seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle im transatlantischen Verkehr spielt und zu den berühmtesten Zwischenstopps bei Atlantiküberquerungen gehört. Bereits Christoph Kolumbus nutzte die Azoren auf seiner Rückreise von der ersten Amerikareise als Zwischenstation.

Jährlich laufen Tausende Segelboote diesen Hafen an. Besonders im Frühling und Sommer ist er ein Verbindungshafen für internationale Regatten.

Horta war früher ein wichtiger Kabelhafen für transatlantische Telegrafenverbindungen. 1893 wurde hier das erste Telegrafenkabel zwischen Europa und Amerika verlegt, erst 1969 stellte die letzte Kabelgesellschaft ihren Betrieb in Horta ein. Auch für Walfänger und die Seefahrt im 19. Jahrhundert war der Hafen von Bedeutung.

Da Direktflüge über den Atlantik anfangs noch nicht möglich waren, benötigten Flugzeuge Zwischenstopps. Die erste Fluggesellschaft, die regelmäßige Flüge mit einem Zwischenstopp in Horta durchführte, war die deutsche Lufthansa. Sie setzte sogenannte Katapultflugzeuge ein – Wasserflugzeuge, die von Schiffen aus gestartet wurden. Später folgte Pan American mit großen Wasserflugzeugen, genauer genommen große Flugboote. Von Europa aus ging es hier weiter sowohl nach Nord- als auch Südamerika.

Ein Aberglaube bei den Seeglern besagt, dass man sich an der Hafenmauer mit einem Bild verewigen muss, um auf der weiteren Reise von Gott beschützt zu werden. So entstand eine der bekanntesten Traditionen im Hafen: Segler bemalen die Kaimauer mit Symbolen, Namen ihrer Boote, Flaggen oder Zeichnungen. Daraus ist eine bunte, riesige Freiluftgalerie entstanden, die weltweit einzigartig ist.

Es lohnt sich auf jeden Fall, dort vorbeizuschlendern. Bei unserem Besuch waren gleich fünf verschiedene Segler damit beschäftigt, neue Bilder zu malen. Es ist gar nicht so einfach, hier noch ein freies Plätzchen zu finden, einige weichen schon auf den Fußboden aus.

Je nach Malgeschick entstehen dabei ganz unterschiedliche Werke. Manche ältere Gemälde sind bereits verblichen, einige wurden von Einzelpersonen gemalt, andere von ganzen Crews. Wer sich fürs Segeln interessiert, erkennt sicher einige Namen bekannter Segelschiffe und Yachten.

Die Marina da Horta, die von dieser bemalten Kaimauer umgeben ist, bietet Platz für etwa 300 Boote. Sie liegen hier gut geschützt durch Wellenbrecher. Es gibt moderne Versorgungseinrichtungen mit Strom, Wasser, Internet sowie passende Werkstätten. Auch Zoll- und Einreiseformalitäten für internationale Boote können direkt im Hafen erledigt werden.

Als wir vor Ort waren, lagen auch viele Schiffe mit Anker in der Bucht vor der Marina, da dort kein Platz mehr frei war. Besonders beeindruckend waren die großen Luxusjachten, an denen wir bei der Einfahrt mit der Fähre vorbeikamen und die dort am Wellenbrecher eine eigene Kaimauer haben. Über den Schiffstracker auf dem Smartphone wurden uns auch gleich die Namen geliefert.

So lag dort gerade die 50 Meter lange Yacht Home, geliefert im Jahr 2017. Sie bietet Platz für 12 Gäste in sechs Kabinen sowie eine Besatzung mit neun Crewmitgliedern. Eigentümer ist Harald McPike mit Sitz auf den Bahamas.

Direkt daneben lag die 60 Meter lange, exklusive Yacht "Entourage" aus dem Jahr 2023. Hier haben bis zu 12 Gäste in sechs Kabinen Platz, dazu eine Besatzung von etwa 13 Personen. Diese Yacht gewann den Neptune Award 2024 in der Kategorie "Motor Yachts 500–999 GT".

In der Marina fiel uns die privat genutzte, elegante Segelyacht "Celtic Spirit of Fastnet" auf – ein 37 Meter langes Boot, gebaut 2003 und dann 2013 von Fitzroy Yachts in Neuseeland umfangreich überholt, im klassischen Design. Auch andere Boote waren beeindruckend, aber diese ist besonders herausgestochen. Daher haben wir etwas recherchiert, da wir sonst von Booten wenig Ahnung haben und uns vor allem am Anblick erfreut haben.









Fähren

Am Hafen von Horta starten auch Touren zur Wal- und Delfinbeobachtung. Die Veranstalter haben ihre Verkaufsbüros in erster Reihe zum Hafen. Wir haben hier eine Waltour mit Peter´s gebucht – die war toll. Dieses Mal kein kleines Zodiac wie auf Pico, sondern eine kleinere Katamarn-Yacht.

Wir haben nach Ankunft unser Auto direkt im Fährterminal übernommen und dort auch wieder abgegeben. Die Fähre von Madalena nach Horta, die Blaue Linie, fährt mehrmals täglich und braucht nur eine knappe halbe Stunde. In der Hochsaison (Juni–September) pendelt die Fähre bis zu achtmal täglich hin und her, außerhalb der Saison sind es etwa vier bis sechs Fahrten pro Tag.

Während der Fahrt kommt man zunächst an den Lavainseln vor Madalena vorbei. Die kleineren Fähren sind reine Passagierboote für Fußgänger, ohne Autodeck. Tickets kosten nur etwa 3,80 € pro Fahrt, je nach Saison bis zu ca. 8 €. In der Hochsaison ist es ratsam, die Tickets frühzeitig online oder im Hafenbüro zu kaufen.

Von Faial nach São Jorge sind wir dann mit einem Zwischenstopp im Hafen von Madalena gefahren. Das ist die Grüne Linie: Horta – Madalena (Pico) – Velas (São Jorge). Wir waren auf einer der großen Fähre namens Gilberto Mariano.

Diese Fähre ist viel größer und hatte auch einige Autos mit an Bord. Unter Deck hat der Passagierbereich zwei Etagen. Auf dem oberen Deck gibt es große Fenster, unten nur große Bullaugen, die sogar verriegelbare Abdeckungen hatten als Schutz bei Sturm. Insgesamt waren wir etwa zwei Stunden unterwegs und konnten während der Fahrt sogar Delfine und Gelbschnabel-Sturmtaucher beobachten.

Die Fotos unten sind während der Fährfahrten entstanden.










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