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WALTOUR  

Nachdem wir auf der Nachbarinsel Pico schon eine Whalewatching Tour mit dem Zodiac ab Lajes do Pico gemacht hatten wollten wir auf Faial noch einmal eine andere Art ausprobierten. Diesmal wollten wir nicht mit einem Zodiac, sondern mit einer kleinen Yacht rausfahren, auf dem man sich mehr bewegen und auch besser von oben fotografieren kann.

Bei einem Besuch in Horta buchten wir dann die Nachmittags Tour für den Folgetag. Der frühe Morgen war schon ausgebucht und es sollte laut Vorhersage nicht regnen. Ausserdem hatten wir ja auch eine relativ lange Anreise aus dem Norden von Praia do Norte.

Peter Whale Watching in Horta gehört zum benachbarten und weltberühmten Peter Café Sport und ist eine erstklassige Option für Walbeobachtungen. Die Guides haben fundiertes Naturwissen, ein hohes ökologisches Bewusstsein und professionelle Ausstattung. Ideal für alle, die mit Respekt und Wissensdurst Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum erleben möchten.

Die Touren werden ab 6 Personen durchgeführt und dauern ca. 3 Stunden. Wir haben dafür 75 Euro pro Person bezahlt. Vor der Tour gibt es noch ein kurzes Briefing am Pier zu Sicherheit, eventuell sichtbaren Tierarten werden mit einer Schautafel vorgestellt und die ökologischen Richtlinien erläutert. Schutzkleidung wie Regenjacke oder Hose können je nach Wetter gestellt werden.

Peter Whale Watching hat einen Katamaran namens José Azevedo für größere Gruppen und ein kleines Boot, die Baleias Expresso. Damit waren wir unterwegs, hier gibt es mehr Luxus als auf einem Zoiac und man hat sogar eine Toilette an Bord. Bis zu 16 Teilnehmer können hier mitfahren, dazu ein Kapitän, ein Bootsmann und in unserem Fall ein weiblicher Guide.

Auch hier gibt es eine Kommunikation mit den Vigias, den Walsichtern, an Land. Die Tour startet aber nur, wenn eine Sichtung gemeldet wurde, andernfalls wird neu terminiert oder rückerstattet.

Anders als vor Pico sahen wir hier keine Schildkröten, das Wasser war aber auch bewegter mit ein paar mehr Wellen. Die Landmarken zogen vorbei und die Wellen spritzeten hoch bei schneller Fahrt hinaus aufs Meer. Das Auf und Ab wird auf dem Boot nicht als schlimm empfunden, so wie auf einem Zodiac. Einige davon von anderen Veranstaltern fuhren teilweise in unserer Nähe oder einen ähnliche Kurs, so konnten wird das Auf und Ab dort genauer verfolgen.

Unsere ersten Sichtungen waren eine in mehreren Grüppchen verteilte große Anzahl Pottwale, an diesem Tag etwa 20 Tiere. Einige Weibchen waren mit Jungtieren unterwegs und die Boote wurden zu verschiedenen Gruppen dirigiert, so dass immer nur wenige Boote zu einer Sichtung fuhren. Es waren genug für alle da, denn Pottwale leben in Familien und wo einer ist, da sind meist auch noch andere.

Der Große Pottwal ist der größte der Zahnwale und der viertgrößte aller großen Wale. Männliche Pottwale wachsen zu einer Länge von 15 bis 20 Metern heran und können zwischen 40 und 60 Tonnen schwer werden. Weibliche Tier sind etwa 30–40 % kleiner und werden rund 12 Meter lang. Leider sieht man von ihnen meist nur ein Stück vom Rücken oder die Fluke beim Abtauchen.

Pottwale haben das größte Gehirn aller Lebewesen und könne tiefer und länger tauchen als jedes andere Säugetier. Auf der Suche nach Nahrung, hauptsächlich Tintenfische und Kalmare, tauchen sie bis zu 2.000 Meter tief. Ein Tauchgang kann dabei bis zu zwei Stunden dauern.

Gejagt wurden Pottwale hauptsächlich im 19. Jahrhundert, auch hier auf den Azoren. Begehrt waren sie wegen ihrer Fettschicht, dem so genannten Blubber, mehr Infos gibt es im Walindustrie Museum in São Roque do Pico.









Gemeiner Delfin

Wie auch bei der ersten Fahrt sahen wir an diesem Tag zwei verschiedene Arten. Waren es vor Pico die Rundkopf-Delfinen (Grampus griseus), auch Risso-Delfine genannt, hatten wir hier eine größere Schule von Gemeinen Delfinen (Delphinus delphis). Sie werden 1,7 bis 2,4 m lang und wiegen 70–150 kg.

Man kann sie schnell an der Färbung erkennen, der Rücken ist dunkelgrau bis schwarz und die Bauchseite hellgrau bis weiß. Seitlich gibt es ein auffälliges gelblich-beiges Muster in Form einer Sanduhr. Diese Farben machen sie leicht unterscheidbar von z.B. Tümmlern oder Streifendelfinen. Die Schnauze ist bei dieser Art deutlich abgesetzt, schmal und spitz. Ihre Rückenflosse steht aufrecht, ist sichelförmig und sitzt mittig auf dem Rücken.

Diese Delfinart ist sehr verspielt, akrobatisch und häufig in großen Gruppen bis zu 100 Tieren, Schulen genannt, unterwegs. Auf den Azoren sind die ganzjährig zu sehen und die häufigste Art auf Frühjahrs- und Sommertouren. Wir konnten gar nicht zählen, wie viele um uns herum schwammen, immer wieder tauchten rundum kleinere Rückenflossen-Gruppen auf. Das Fotografieren ist dabei ziemlich anstrengend, weil sie sehr schnell sind und man ja nie weiß, wo sie auftauchen.

Gemeine Delfine lieben häufige Sprünge, Drehungen und das Reiten auf Bugwellen von Booten. Oft sind sie sehr neugierig und aktiv bei Whale Watching Touren zu sehen, unser Guide war jedenfalls sehr begeistert über ihr Autauchen, weil sie immer viel Spaß zum Sichten und Fotografieren für die Gäste bieten. Auch wir waren begeistert.

Auch Gelbschnabel-Sturmtaucher, unsere Lieblingsvögel auf den Inseln, sahen wir hier wieder in größeren Gruppen auf der Wasseroberfläche oder im Flug.

Unten ist ein kleines Video verlinkt, das wir unterwegs von den Delfinen gemacht haben.











Eigenes Video zum Thema

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