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BRAUNFELS

Auf der Hinfahrt zu unserer Ferienwohnung Gräfin Anna im Vogelsbergkreis in der Burgenstadt Schlitz hatten wir die Burg Greifenstein mit ihrer Glockenwelt besucht. Auf der Rückfahrt nach Köln war dann ein Besuch in Braunfels als Zwischestopp eingeplant, doch zuvor hatten wir noch unplanmäßig der schönen Burg Münzenberg einen Besuch abgestattet. Daher war in Braunfels nur noch Zeit für einen Spaziergang durch die hübsche Stadt im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Braunfels ist bekannt für sein Schloss, das seit dem 13. Jahrhundert Sitz der Grafen von Solms ist und mit seiner turmreichen Silhouette auf der Spitze eines Basaltkegel über dem Ort thront. Der liegt im Naturpark Taunus am Rande des Lahntals inmitten einer wunderschönen Landschaft. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die einstige Burg gewandelt, ist immer weiter um- und ausgebaut worden.

Die Burg Braunfels wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von Graf Heinrich I. von Burgsolms erbaut, urkundlich ist sie erstmals 1246 erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Braunfels fünfmal von feindlichen Truppen besetzt. Die Bevölkerung wurde durch Hungersnöte und Pest um 50 % reduziert. Am Ende setzte die Reformation sich in Braunfels wie im übrigen Gebiet des heutigen Lahn-Dill-Kreises durch.

Der Flächenbrand von 1679 vernichtete große Teile der Stadt und die zum Barockschloss ausgebauten Burg. Das Schloss wurde danach unter Verwendung der noch bestehenden Bausubstanz wieder aufgebaut und erweitert. In der Stadt wurde der vor den Stadtmauern liegende und bis heute erhaltene regelmäßige Marktplatz hinzugefügt und zahreiche Fachwerkhäuser entstanden im Zuge des Wiederaufbaus Ende des 17. sowie im 18. Jahrhundert. Zünfte wurden gebildet, und es kam zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.

Während der Märzrevolution 1848 führten tausende revolutionär gesinnte Bürger aus den umliegenden Ortschaften einen Sturm auf Braunfels durch, der jedoch am 15. April mit Hilfe des Preußischen Militärs niedergeschlagen wurde. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Braunfels zur Kurstadt ausgebaut, so entstanden Zug um Zug die heute noch bestehenden Kuranlagen. Das Schloss befindet sich auch noch im 21. Jahrhundert im Familienbesitz der Grafen von Oppersdorff zu Solms-Braunfels.

Direkt unterhalb fanden wir einen Parkplatz, im Schloss kann man an 50-minütigen Schlossführungen teilnehmen und alleine das Fürstliche Familienmuseum besuchen. Da uns das nicht wirklich interessierte und wir schon viel Zeit auf der Burg Münzenberg verbracht hatten, haben wir das Schloss nur von außen besichtigt.

Allerdings waren wir im Café im Schloss, leider konnten wir wegen Regen nicht auf der wunderschönen, bei unserem Besuch geschlossenen und nassen Terrasse sitzen. Daher setzen wir uns ins Innere, denn wir hatten Hunger und Kaffeedurst. Hier wurden wir nicht gerade freundlich empfangen, Kaffe und das Nougatteilchen waren in Ordnung, die trockene Donauwelle mit ganz wenigen Kirschen und dicker Schokoladendecke lag Michael noch lange schwer im Magen.








Kleiner Stadtrundgang

Vom Schloss aus führt die breite Burgtortreppe hinunter in die Stadt Braunfels, die seit dem Jahr 1607 Stadtrecht besitzt. Man fühlt sich ins Mittelalter versetzt wenn man über diese alte Treppe Richtung läuft. Auf dem unebenen Pflaster sollte man allerdings nicht nur auf die sehenswerte Umgebung schauen, sondern auch darauf achten, wohin man tritt und bei Regen wird es schnell glatt hier.

Das Besondere an der spätgotischen Schlosskirche, an der man dabei vorbeikommt, ist vor allem ihre Lage. Im späten 15. Jahrhundert wurde sie direkt auf den Aufgang von der Altstadt zum Schloss errichtet und stellte den Durchgang somit quasi unter göttlichen Schutz. Schießscharten in der Kirchenwand zeugen noch von der Einbindung in die Verteidigungsanlagen.

Am Ende der Treppe kommt man am Leierbrunnen vorbei, ein alter sehenswerter Brunnen in der Altstadt von Braunfels. Hier wurde früher das Wasser über eine Leier an die Oberfläche befördert. Direkt nebean befindet sich die Fürst zu Solms-Braunfelssche Rentkammer, ein eindrucksvolles Fachwerkhaus mit langer Geschichte. Ein schönes Beispiel für eine gelungene Renovierung eines Fachwerkhauses.

Die Braunfelser Altstadt zählt zu den schönsten in Hessen, es gibt zahlreiche kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants. Die Deutsche Fachwerkstraße führt durch den Ort. Der große Kurpark mit Lindenallee ist eine Oase der Ruhe. Im Sommer ist hier sicherlich noch viel mehr Andrang, vor allem an den Wochenenden. Jetzt im Herbst war es zwar etwas ruhiger, aber es waren immer noch sehr viele Besucher unterwegs.

Der Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall und vor allem der historische Marktplatz am Ende der Schloßstraße mit den reich verzierten Fachwerkhäusern lädt zum Verweilen ein.

Nach dem Runggang gingen wir zurück zum Auto, denn wir hatten ja noch 150 Kilometer Fahrt nach Köln vor uns. So verließen wir die Region über die über die zum Teil vierspurig ausgebaute Schnellstraße B49 über Limburg an der Lahn.









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