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DOM ZU SPEYER

Mächtig thront der Kaiserdom über Speyer und beherrscht das Stadtbild. Unter den großen deutschen Kirchen ist er eine der gewaltigsten und zieht viele Besucher in die pfälzische Stadt am Rhein.

Der vom Salierkaiser Konrad II. gegründete Dom wurde etwa um 1030 begonnen, um 1100 vollendet und war zur Zeit seiner Entstehung der größte Kirchenbau Europas. Laut Legende hatte Konrad in aller Frühe den Grundstein zum Kloster Limburg bei Bad Dürkheim gelegt und ist dann mit seiner Gemahlin Gisela und seinem Gefolge 30 km nach Speyer geritten, um dort am selben Tag noch den Grundstein zum Dom zu legen.

Noch heute beeindruckt die wuchtige Präsenz des 134 Meter langen und 33 Meter breiten Bauwerks. Vier Kaiser, drei Kaiserinnen und Könige aus den Häusern Habsburg, Staufen und Nassau sind hier in Speyer bestattet. Die Herrschergräber befanden sich ursprünglich im Mittelschiff des Doms. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Gräber geöffnet und anschließend eine Gruft angelegt, die von der Krypta aus zu begehen ist.

Im Unterschied zu anderen bedeutenden Kirchen liegt der Speyerer Dom nicht in der Mitte der Stadt, sondern er selbst bildet den mächtigen, östlichen Schlußstein der Siedlung. Das Bauwerk ist ein herausragendes Beispiel der schlichten Schönheit der Romanik, eine Stilrichtung die wir auch in Köln an einigen Kirchen haben und die uns sehr gut gefällt.

So waren wir natürlich direkt nach Ankunft in Speyer am Abend noch bei Sonnenschein im Dom. Gewohnt haben wir nämlich direkt um die Ecke, im Hotel Domhof und am nächsten Tag stand ein Besuch im Technikmuseum auf dem Programm. Die Entscheidung am Abend noch hinzugehen erwies sich als sehr gut, denn die nächsten beiden Tage sollte es bedeckt und regnerisch werden und ohne Sonne wirkt das mächtige Bauwerk natürlich ganz anders.

Der Dom zu Speyer steht seit 1981 auf der Unesco-Liste Kulturerbe der Welt. Leider waren wir zu Corona Zeiten vor Ort und das touristische Angebot rund um den Dom war doch stark eingeschränkt. Zu normalen Zeiten werden Domführungen und Besichtigungen des Kaisersaales und des Turmes angeboten oder man kann einen Audioguides in verschiedenen Sprachen nutzen. Auf dem Südwestturm des Doms befindet sich in rund 60 Metern Höhe eine Aussichtsplattform, von dort hat man wohl ein schönen Rundblick über die Stadt Speyer, die Vorderpfalz und in die badische Nachbarschaft.

Ganz besonders beliebt ist die Begehung der einmaligen Zwerggalerie, die hier anders als bei den jüngeren Kaiserdomen in Mainz und in Worms um das gesamte Bauwerk führt und die sich in rund 30 Metern Höhe befindet. Während der etwa einstündigen Führung, die auf Anfrage für Gruppen von bis zu 5 Personen durchgeführt wird, sind Baugeschichte und Bauerhalt das zentrale Thema. Die Anzahl der Rundgänge ist limitiert und man sollte sich weit vorab anmelden. Hier ist ein Bericht über den Rundgang.

Wir haben uns auf einen Spaziergang einmal rund um den Dom und einen Besuch im Innenraum beschränkt und es hat uns gut gefallen. Wir fanden das Bauwerk sehr homogen in Farbgestaltung und Ausstattung






Im Inneren

Der Dom mit Mittelschiff und Querhaus war geöffnet und wir konnten uns in Ruhe umsehen. Auf einen Audioguide, den man hier für 8,50 Euro leihen kann, haben wir verzichtet, sahen aber andere Besucher mit Kopfhörer. Geöffnet ist der Innenraum Mo-Sa 9:00-19:00 Uhr; So 11:30-17:00 Uhr und die Krypta: Mo-Sa 9:15-18:45 Uhr und am So 11:45-16:45 Uhr. Der Eintritt im Dom ist kostenlos, für Krypta und Kaisergräber sowie für Turm und Kaisersaal wird eine Eintrittsgebühr erhoben, mit der man den Bauerhalt finanziert. Ein Komibiticket für alles kostet 17,50 Euro pro Person.

Der Dom ist die Mutterkirche des Bistums Speyer, das zu den ältesten auf dem Gebiet des heutigen Deutschland zählt. Die Überwölbung des Mittelschiffs war die erste Wölbung dieser Größenordnung seit der Antike. Das Gewölbesystem, in dem einem Joch des Mittelschiffes je zwei Joche eines Seitenschiffs zugeordnet sind, ging als das "gebundene System" in die Kunstgeschichte ein.

An der Südseite des Doms befindet sich die 1050 begonnene Doppelkapelle, deren Unterkapelle St. Martin geweiht ist und die als Taufkapelle genutzt wird. Die Oberkapelle dient der Ausstellung von Reliquien, unter anderem des heiligen Pirminius und des seligen Paul Josef Nardini. Ihr ursprünglicher Zustand wurde 1961 weitgehend wiederhergestellt.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 1450 brannte der Dom völlig aus. Auf Grund der Zerstörungen des pfälzischen Erbfolgekrieges um 1689 und der Verwüstungen durch Revolutionstruppen im Jahr 1794 während der französischen Revolution erscheint der Dom heute im Innern relativ leer und schmucklos. Aber genau das hat uns gut gefallen. Denn die Gliederung des Baus und die romanische Formensprache kommen so viel eindrücklicher zur Geltung.

Es gab auch eine große Restaurierungskampagne Mitte des 20. Jahrhunderts, bei der die ursprüngliche romanische Bauform wieder sichtbar gemacht wurde. Im Innern wurden sämtliche Ausmalungen des 19. Jahrhunderts entfernt und mit einem speziellen Verfahren für ein Museum erhalten.

Der Fußboden wurde um einen halben Meter auf das ursprüngliche Niveau tiefer gelegt und die brüchig gewordenen Sandsteinpfeiler mit Zementinjektionen verstärkt. Der Dom zu Speyer beitzt auch zwei einzigartige Orgeln. Die massive Gebälkkonstruktion in der Westkuppel, dem Glockenturm des Domes, trägt insgesamt neun Glocken.

Sehr schön gestaltet sind auch die Bronze-Portale, sie wurden zwischen 1962 und 1971 hergestellt und montiert.

Wer es noch genauer wissen will: hier gibt es einen virtuellen Rundgang mit vielen Informationen zum Dom unter www.kaiserdom-virtuell.de.







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