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RUINE HOHENBADEN

Auf dem Weg in Richtung Südschwarzwald kamen wir nach einer Rast am Schloss Favorite in Rastatt mit Spaziergang im schönen Schlosspark zu einer weiteren Attraktion, die hoch über Baden-Baden liegt. Wir hatten sie schon von der gegenüber liegenden Yburg in einem anderen Urlaub gesehen.

Dieses Mal hatten wir noch etwas Zeit und machten von Rastatt aus noch einen kleinen Schlenker über Baden-Baden zurück zur Autobahn. Dabei kommt man auch an der Burg Alt-Eberstein vorbei, aber dieser Abzweig lohnte sich nicht - die Burg ist bis auf Weiteres geschlossen.

Auch an unserem Ziel, dem Alten Schloss Hohenbaden, waren Restaurant und Biergarten ohne Pächter und daher ebenfalls geschlossen. Dafür gab es genug freie Parkplätze direkt an der Aussenmauer und öffentliche, saubere Toiletten am Eingang.

Die eindrucksvolle Ruine der Burg Hohenbaden ist tagsüber frei zugänglich und ein Besuch lohnt sich hier durchaus. Majestätisch thront wie, von dichtem Wald umgeben, am westlichen Rand des Battertfelsens.

Hermann II. (1074-1130) nannte sich im Jahr 1112 erstmals nachweislich Markgraf von Baden, nach seiner Burg, deren Bau er wenige Jahre zuvor begann, und dem unterhalb des Berges liegenden Ort. Der Ort bekam erst viel später den Doppelnamen Baden-Baden. Hermann und seine Söhne bauten eine hochmittelalterliche Burganlage, die heutige Oberburg und somit den ältesten Teil der Anlage. Aus dieser Zeit stammen ein Wohnbau und der Bergfried, der höchstgelegene Punkt.

Zwischen dem späten 14. und der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Oberburg durch Markgraf Bernhard I. von Baden (1372-1431) um die gotische Unterburg erweitert. Weitere Gebäude enstanden unterhalb des Felsens. Der Bernhardsbau wurde um 1400 errichtet und war einer der größten Wohnbauten in Burgen der damaligen Zeit. Zu seiner Glanzzeit hatte das Schloss 100 Räume. Noch im selben Jahrhundert erweiterte Markgraf Christoph I. das 1370 begonnene Neue Schloss in der Stadt Baden und verlegte die Residenz 1479 dorthin.

Das Alte Schloss diente danach als Witwensitz, im Jahr 1599 wurde es durch einen Brand zerstört und zerfiel.

Erst nach 1830 wurde die Ruine baulich gesichert und ist seitdem gut touristisch erschlossen. Einwohner und Gäste der weltberühmten Kurstadt Baden-Baden schätzten die Burg als nahes Ausflugsziel mit schöner Aussicht und daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Alte Schloss wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut, in den letzten Jahren waren große Teile zur Restaurierung noch eingerüstet.








Unterburg und Oberburg

Heute kann man die Ruine auf zahlreichen Treppen, Wegen und Ausblicken selbstständig erkunden und dabei immer neue Blickwinkel und Aussichten genießen. Hier ist eine 3D-Animation der Anlage.

Bei unseremn Besuch an einem Wochentag war hier recht wenig los. Für Besucher mit etwas mehr Zeit lohnt sich sicher auch ein Spaziergang um die Burg herum und durch das Naturschutzgebiet am Battertfelsen. Die Porphyrfelsen sind bei Kletterern berühmt und tragen zur stimmungsvollen Kulisse bei.

Man betritt die Anlage durch das äußere Tor der Burg, es entstand um 1400, zur Zeit der Gotik. Über dem Spitzbogen sind Reste des badischen Wappens und ein Ritterhelm mit Steinbockhörnern zu sehen, die typische Helmzier der Markgrafen von Baden. Der ansteigende Burgweg erschließt die Anlage über weitere Tore. Links liegt die verwaiste Gastronomie, die schon 1838, nachdem man die Burg gesichert und begehbar gemacht hatte, als Gaststätte im Stil der Neugotik auf den Fundamenten der Versorgunsgsgebäude errichtet wurde. Vom Burghof mit Zisterne aus sind der Bernhardsbau und der Jakobsbau zugänglich.

Im Erdgeschoss vom Bernhardsbau stehlt noch eine gotische Säule. Die Decke des Erdgeschosses, über dem der Rittersaal lag, wurde von drei großen Säulen in der Mitte des Baus getragen und nur diese eine ist in voller Höhe erhalten geblieben. Wenn sie optisch etwas klein erscheint: Ein Vergleich der Fenster zeigt, dass diese Etage deutlich niedriger war als der Rittersaal darüber.

Für Festlichkeiten beherbergte das erste Obergeschoss den durch Kamine beheizbaren Rittersaal mit Fensternischen, in denen sich Steinbänke befinden. Über dem Saal lagen einst weitere Wohngeschosse mit steilen Dächern durch einen Treppenturm erschlossen, dazu gab es eine Freitreppe ins erste Obergeschoss. Eine große Windharfe steht heute in den Ruinen des Rittersaals des Alten Schlosses. Die 1999 aufgestellte Harfe hat eine Gesamthöhe von 4,10 Meter und 120 Saiten, sie wirkte etwas vernachlässigt und es gab leider auch keinen Wind bei unserem Besuch.

Der daneben liegende Jakobsbau entstand Mitte des 15. Jahrhunderts, aber doch schon im 12. Jahrhundert war hier die Burgkapelle. Sie wurde um 1300 vergrößert.

Den ältesten Teil der Anlage erreicht man nach einem weiteren steilen Treppen-Aufstieg zur Oberburg. Vom Turm hat man einen guten Rundblick über Baden-Baden und Fernsicht auf die Rheinebene und die Vogesen. Besonders eindrucksvoll ist der Blick von seinen oberen Mauern hinunter ins Innere der unteren Etagen. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Auto, voher besuchten wir noch die kühlen Kellergewölbe unter dem Bernhardsbau, die viel Platz boten. 2014 wurde beim Parkplatz unterhalb der Ruine eine Stauferstele errichtet, die an die Zusammenarbeit der Markgrafen von Baden mit den Staufern erinnert.









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