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SCHLOSS FAVORITE

Auf dem Weg in Richtung Südschwarzwald kamen wir dann im Sommer 2023 in Rastatt und im nicht weit entfernten Baden-Baden vorbei. Auf der Suche nach einem schönen Ort für eine Pause und einen Spaziergang entdeckten wir den Schlosspark von Schloss Favorite.

Das Sommerschloss aus dem 18. Jahrhundert mit Landschaftsgarten, barocken Innenräumen und großer Porzellansammlung liegt zwar nicht in Baden-Baden, aber ich setze es trotzdem auf die Auswahlseite. Denn im Anschluss an den Besuch hier haben wir noch das Alte Schloß zu Hohenbaden besucht.

Schloss Favorite wurde von Johann Michael Ludwig Rohrer 1710 bis 1730 in Rastatt-Förch erbaut. Bauherrin war die Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675-1733), Witwe des sogenannten Türkenlouis, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707).

Auf dem grossen Parkplatz fanden wir auch mitten in der Woche gleich einen Platz und liefen mit Kamera los. Direkt daneben kann man sich im hübschen Schlosscafé Favorite in den Räumen des ehemaligen, denkmalgeschützten Kavaliershauses mit Kaffee und seiner berühmten Kuchenauswahl verwöhnen lassen. Es gibt auch eine sehr schöne Terrasse. Da wir am Abend im Hotel Sonne in St. Peter ein Geburtstags-Menü essen wollten, mussten wir an diesem Tag leider auf Kuchen verzichten.

Sibylla Augusta war die Witwe des Markgrafen Ludwig Wilhelm, der von 1677 bis 1707 regierte. Er erbaute Schloss Rastatt und nach seinem Tod übernahm sie die Regierung und ergänzte die Residenzstadt durch weitere Bauten. Dazu gehörte auch das Porzellan-Schloss Favorite.

Von einem englischen Garten mit Wiesen, Teichen und Wasserläufen umgeben liegt es hier in herrlicher Lage und wir genossen einen Spaziergang rund um das hübsche Gebäude. Im Inneren waren wir leider nicht, das ist hier nur mit Führung möglich die uns zeitlich nicht ganz passte. Und ausserdem sind wir auch keine Fans von Porzellan aus Meißen. Der Garten aber ist durchgehend geöffnet und tagsüber frei zugänglich.

Das schönen Gebäude hat jedenfalls eine sehr ungewöhnliche Fassade. Denn die besteht aus Kieselputz. Der Überlieferung nach soll Sibylla Augusta während des Baus arme Kinder gebeten haben, in Bächen und im Flussbett der Murg Kiesel zu sammeln. Jedes Körbchen bezahlte sie mit einigen Kreuzern und einem Stück Brot. Ganz den Worten der Bibel entsprechend, machte sie so Steine zu Brot und ließ die Kiesel anschließend an der Fassade anbringen.

Kieselbewurf benutzte man im zwar Barock häufig, aber eher für künstliche Grotten in Gärten. Die Markgräfin setzte hier jedenfalls ihre persönlichen Vorstellungen um und machte auch im Inneren mit ausgefallene Böden, Wanddekorationen und Textilien dieses Schloss zu einem wahren Schatzkästchen.








Im Landschaftsgarten

Während das Schloss ein Zeugnis des Barock geblieben ist, wurde der Garten Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts verändert. Der Hofgärtner Johann Michael Schweyckert gestaltete den Lustgarten von Markgräfin Sibylla Augusta in einen Landschaftsgarten um. Heute ist er ein bedeutendes Gartendenkmal.

Das liegt unter anderem auch an den zahlreichen exotischen Bäumen aus aller Welt, die den Rastatter Schlossgarten zu einer botanischen Perle machen. Viele Baumarten davon waren zur Zeit ihrer Anpflanzung in der Region völlig unbekannt.

So findet man hier einen Amerikanischen Amberbaum, der sich im Herbst wunderbar bunt färbt. Er ist einer der wichtigsten Bäume, die den nordamerikanischen Indian Summer so bunt machen. Neben einer üppig blühenden Schirmmagnolie kann man auch eine alte Traubeneiche, Douglasien, den Amerikanischen Tulpenbaum, wunderschöne Blutbuchen, Eiben, Rosskastanien und sogar einen Mammutbaum bewundern. Im Kopfbau der zweiten Orangerie widmet sich die Gartendokumentation der Geschichte des Schlossgartens mit vielen interessanten Tafeln.

Bei einem Rundgang im Park kommt man automatisch an den alten Bäumen vorbei. Wer sich dafür interessiert: Einen Übersichtsplan, wo die Bäume Schlossgarten stehen, gibt es kostenlos an der Schlosskasse.

Man kann auch durch einen kleinen Wald zur Eremitage gehen. So konnten wir schön im Schatten spazieren gehen, denn an diesem Tag war es recht warm. Vor dem Gebäude befindet sich eine schnurgerade Achse mit Bänken im Schatten, das lang gestreckten Gebäude mit Arkaden wurde im Winter las Orangerie zur Unterbringung der teuren exotischen Zitrusbäumchen genutzt. Im Teil hinter dem Schloss folgen dann geschwungene Wege.

Es gibt auch einen Schwanenweiher, aber da waren bei unserem Besuch mehr Gänse anwesend, die aufmerksam ihre noch flugunfähigen Jungen bewachten.

Die umliegende Region hat noch viel zu bieten. So liegen hier dicht beieinander Schloss Bruchsal, die Residenz der Fürstbischöfe von Speyer, Schloss Rastatt und die Zeugnisse der großherzoglichen Zeit in Karlsruhe.









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