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ALLGEMEINES

Die Flinders Ranges sind eine große, rauhe Wildnis mit Bergen, Schluchten und Buschland. begrenzt von flachen Wüsten, Sanddünen und riesigen Sazseen und im Süden vom Meer. Die Längenausdehnung beträgt ca. 430 Kilometer. Sie beginnt im Süden bei Port Pirie und reicht bis weit in den Norden bis Lyndhurst. Benannt wurde die Region nach Matthew Flinders, der sie erstmals im Jahr 1802 sichtete, als er auf einem Schiff den Spencer Golf durchkreuzte. Als erster Europäer erwanderte Edward John Eyre 1839 die Gegend zu Fuß.

Wer sich in die Weiten dieser Outbackregion begibt, der wird verzaubert. Von der einmalig schönen Landschaft, von Weite und Einsamkeit und von einer bemerkenswerten Flora und Fauna. Während der Süden noch relativ einfach zu bereisen ist, braucht man für die Erkundung des Nordens schon einen Geländewagen. Nur die absoluten Hauptrouten der Parks und einige Highways sind asphaltiert, alle überigen Nebenstrecken nicht.

Die Ureinwohner Australiens besiedelten das Gebiet der Flinders Ranges schon vor über 10.000 Jahren. Der rote Ocker, den sie hier fanden, war beliebtes Tauschobjekt, er wurde für die Felsmalereien verwendet. Der Talkessel von Wilpena Pound war ein heiliger Ort für die Ausübung verschiedener Initialisierungsriten, der Name Wilpena bedeutet in der Sprache der Aborigines "Gewölbte Hand". Man findet ihre Spuren heute in Form von Gravuren auf felsigen Flächen und Malereien in Höhlen und unter geschützten Felsüberhängen.

Die erste Begegnung zwischen den Ureinwohnern und Weißen fand wahrscheinlich auf Eyres dritter Reise in die Region statt und war friedlich. Danach waren die folgenden Treffen durch weiße Intoleranz geprägt und endeten oft mit kriegerischen Auseinandersetzungen, die teilweise ganze Stämme auslöschten.

Um 1840 kamen die ersten weißen Siedler, die in dem durch hohe Berge fast völlig geschlossenen Wilpena Pound eine natürlich eingezäunte Weide sahen und dort zunächst nur Viehzucht betrieben. Es gab zahlreiche natürliche Quellen, ohne die hier niemand überlebt hätte. Nach einer großen Dürre und der Ausrottung vieler Pflanzenarten durch Überweidung versuchte man 50 Jahre später mit Weizenanbau einen Neuanfang. Die Ruinen von Hills Homestead aus dem Jahre 1902 sind ein Wanderziel mitten im Wilpena Pound und Zeugen dieser Besiedlung, die durch erneute Dürreperioden schließlich aufgegeben wurde.

Der heutige Flinders Ranges Nationalpark wurde erst 1972 eingerichtet und nimmt nur einen Teil des riesigen Gebietes ein.

Hier sind noch einige Surftipps zu den Flinders:

Geologisches

Die Flinders Ranges sind eine der ältesten Landschaften auf diesem Planeten. Die Entstehung der schroffen Gebirgszüge begann schon vor 1,5 Milliarden Jahren, als das westaustralische Schild absank und es zu großen Überflutungen kam. Sedimente wurden in einer großen Senke abgelagert. Im Laufe der Zeit verfestigten sich die Schichten und durch tektonische Bewegungen wurden sie nach oben gedrückt, aufgeworfen und gefaltet. Wind, Regen, Hitze und Kälte formten dann die vegetationsreichen Gebirgszüge, so wie man sie heute bewundern kann.

Die Gebirgskämme bestehen aus hartem Quarzit, die Täler und Ebenen wurden durch weicheres Gestein wie Schiefer und Lehmstein gebildet. Besonders gut kann man diese geologischen Verhältnisse im 17 x 7 km großen Kessel des Wilpena Pound studieren. Hier ist eine Gebirgskette ringförmig angeordnet, auf meinem Bild auf der Flugseite gut zu erkennen. Nur an einer Stelle durchbricht der Wilpena Creek den Ring, der entstand, als sich aus drei Richtungen gleichzeitig Berge auffalteten.

Für Geologen und Steinesammler ist die Region ein Paradies. Ganz in der Nähe, im Ediacara Conservation Reserve am Lake Torrens, fand man einige der ältesten, bestens erhaltenen Tierfossilfunde der Welt.

Klima

Eine so große Region wie die Flinders besteht natürlich aus verschiedenen Klimazonen, vor allem wo sich die Bergkämme über Hunderte von Kilometern in Nord-Südrichtung ziehen. Die südlichen Flinders haben milde Winter mit kalten Nächten, im Herbst und Frühjahr ist es hier gemäßigt und im Sommer sehr heiß. Weiter nördlich werden die Wetterbedingungen dann immer heißer und trockener. Im Flinders Ranges National Park können die Temperaturen den oberen 30°C Bereich erreichen, weiter nördlich sogar die 40°C überschreiten.

In kalten Winternächten kann die Temperatur sogar bis zum Gefrierpunkt fallen. Wir hatten noch im November 2004 einige sehr kalte Nächte in unserem Camper, da waren wir froh um jede Decke und um warme Kleidung.

Beträgt der jährliche Niederschlag im Süden noch 650 mm, wird es weiter nördlich immer trockener und sinkt auf 250 bis 350 mm ab. Regenfälle sind sehr unregelmäßig und unbeständig, wenn es mal regnet, dann aber heftig. Dabei kann es dann zu großen Überflutungen und Erosion kommen. Enstprechend den Wassermassen wird in den Bergen und Schluchten eine Menge Erde und Geröll abgetragen.

Eine beeindruckende Erinnerung in diesen Bergen hat man an die Farben. Da der Grad der Luftverschmutzung noch minimal ist, wird das Licht kaum gebrochen, was die Farben satter und leuchtender erscheinen lässt. Besonders kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang erlebt man hier magische Momente, die schon viele Maler und Fotografen für die Ewigkeit festhalten wollten. So auch der Maler Hans Heysen, dessen Landschaften berühmt wurden.

Wandern

Die Flinders bestehen aus drei klar voneinander getrennten Gebirgen, die jeweils als gesonderter Nationalpark geschützt sind.

Der Flinders Ranges Nationalpark, der Gammon Ranges Nationalpark und auch der Mount Remarkable Nationalpark sind ein Traum für Bushwalker. Es gibt viele markierte und beschriebene Haupt-Wege, zum Teil gemütliche Spazierwege und zum Teil sehr anspruchsvolle Touren für den geübten Abenteurer, die mehrere Tage dauern. Die Wanderungen sind am örtlichen Information Center aufgelistet und nach Schwierigkeit gekennzeichnet, auch der Zeitbedarf zwischen einer halben und 8 Stunden - jeweil Hin- und Rückweg zusammen - ist ausgewiesen. Man kann viele Touren natürlich auch kombinieren. Es gibt an der Übersichtskarte auch ein Buch, in dem man sich gegebenenfalls eintragen kann, damit man im Falle eines Unfalls auch vermisst und gesucht wird.

Für jeden Nationalpark bekommt man beim Ranger ein Heft namens "Bushwalking in..." mit Karte, Zeitangaben und Schwierigkeitsgraden der einzelnen Wanderungen. Doch auch außerhalb der Nationalparks findet man viele Wanderwege, Aussichtspunkte und malerische Schluchten wie die Chambers Gorge.

Am bekanntesten ist wohl der Heysen Trail, der nach dem Maler Sir Hans Heysen benannt wurde. Es ist nämlich der längste Wanderweg der Welt, beginnend am Cape Jervis im Süden geht er über 1.500 km weit bis in die Flinders. Selbstverständlich kann man auch Teilstücke erwandern, es gibt dazu ausgezeichnete Karten zu kaufen.

Zwischen Dezember und April ist der Trail allerdings wegen Waldbrandgefahr geschlossen. Zwischen Mai und Oktober lassen sich die Flinders bei milden Temperaturen am besten erwandern, nachts kann es im Winter allerdings sehr kalt werden. Am schönsten ist es im Herbst und im Frühjahr.

Fahren

Der Stuart Highway ist asphaltiert und mit Notruf-, Rast- und Parkmöglichkeiten versehen. Verkehr herrscht auch hier recht wenig und man fährt weite Strecken auch auf Asphalt alleine.

Nur wenige Straßen, die zu abgelegenen Orten führen sind wie die nach Wilpena Pound auch asphaltiert, manchmal sind es auch nur die Straßen innerhalb eines Ortes, zu dem dann lange Gravelroads führen. Für Ausfüge in die nördlichen Wüstenparks wie Gammon Ranges und Arkaroola ist ein Allradfahrzeug empfehlenswert, die Straßenverhältnisse können sich nach Regenfällen drastisch verschlechtern. Hier ist man absolut abhängig von seinem Fahrzeug.

Innerhalb des Nationalparks ist bei gutem Wetter auch ein konventionelles Auto für die Erforschung der meisten Regionen zu benutzen. Man muss nur langsam und vorsichtig fahren und sollte sich vorher beim Information Office in Wilpena über den aktuellen Straßenzustand erkundigen. Die sagen allerdings meist, es wäre kein Problem, obwohl ungeübte Fahrer dann doch schon einige Mühe haben, wenn die Fahrt über faustgroße Kiesel durch ein Flussbett führt.

Auf Straßenschildern sind am Anfang der Strecken immer die aktuellen Road-Conditions ablesbar.

Für 4WD ausgewiesene Routen haben es meist wirklich in sich, es geht nicht nur wie bei der Brachina Gorge über weite Strecken durch ein Bachbett, sondern es stehen je nach Gegend noch diverse Wasserlöcher und Felsstufen mittem im Weg herum.

Wer bei Dämmerung noch unterwegs ist, der muss ganz besonders auf die hüpfende Tierwelt achten, die dazu neigt, geradewegs vor das Auto zu springen. Mittags sind eher die Echsen in Gefahr, auf den wenig befahrenen Tracks beim Sonnenbad überfahren zu werden. Vorsicht ist also immer angebracht!

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Die Flinders Ranges

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