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MILSEBURG

Wenn man im Hessischen Teil der Rhön unterwegs ist, sollte man auch die Milseburg zwischen Danzwiesen und Kleinsassen nahe der Gemeinde Hofbieber besuchen.

Die Reste der Burg Milseburg haben wir nicht besucht, sie liegt einem steilen, dem Plateau der Milseburg vorgelagerten Bergkegel namens Liedenküppel. Diese Burg Milseburg ist nicht zu verwechseln mit dem keltischen Ringwall Milseburg auf dem gleichnamigen Berg, um den geht es hier. Bei Radfahrern und Wanderern ist dieser 835 Meter hohe erloschene Vulkan sehr beliebt, dem entsprechend viel ist hier auch los.

Der Basaltberg in der hessischen Kuppenrhön liegt 42 Kilometer von unserem Übernachtungsort Schlitz entfernt, wo wie die schöne Ferienwohnung Gräfin Anna gemietet hatten. Von dort aus erkundeten wir an einem Tag mit leider nicht sehr schönem Wetter diesen Teil der Region. Sie liegt innerhalb des Biosphärenreservats Rhön.

Milseburg ist der höchste Berg der Kuppenrhön und einer der markantesten Berge der Rhön überhaupt. Diese Berggestalt war für das Volk schon immer phantasieanregend, daher entstanden viele Sagen um die Milseburg. Geologisch handelt es sich um einen Phonolithkegel, unter der Erdoberfläche langsam abgekühltes Magma, das im Zeitalter des Tertiär in die Schichten des Buntsandsteins eingedrungen war. Nach der Erosion des umgebenden weicheren Buntsandsteins blieb der härtere Basalt der Milseburg stehen und es bildete sich die Kuppe mit ihren Blockschutthalden aus großen Basaltbrocken heraus.

Bekannt und beliebt ist der Berg auch wegen dem, was sich oben auf dem Gipfel befindet. Dazu muss man aber erst einmal hinwandern, der Gipfelanstieg ist nur zu Fuß ab einem ausgewiesenen Parkplatz auf etwa 650 m Höhe möglich. Die Gehzeit durch einen Wald beträgt etwa 30 bis 45 Minuten pro Strecke, Fahrräder sind hier nicht erlaubt und müssen ebenfalls auf dem Parkplatz stehen bleiben. Mit einen Rollstuhl ist der Zugang eigentlich nicht möglich, auf der einen Seite geht es über rohe Felsstufen hinauf, auch der flachere Zugang auf der anderen Seite hat steile Passagen.

Aber für Radfahrer hat die Milseburg etwas ganz Besonderes zu bieten. Auf der ehemaligen Bahntrasse der Biebertalbahn/Rhönbahn ist auf einer Länge von 27 Kilometern der Milseburgradweg entstanden, der Teil des hessischen Radfernweges R3 und BahnRadwegs Hessen ist. Das Highlight des Radweges zwischen Petersberg-Götzenhof und Hilders ist der Milseburgtunnel aus dem Jahr 1889. Der 1.172 Meter lange Tunnel ist tagsüber beleuchtet und in der Zeit vom 15. April bis 31. Oktober für Radfahrer geöffnet.

Der Rundwanderweg Nummer 2 um den Berg herum war wegen Umsturzgefahr der Bäume gesperrt, der Milsebergweg stand nur als Stichweg zum Gipfel zur Verfügung. Der Wanderweg ist sehr steil und steinig, insbesondere bei Nässe sind ordentliche Wanderschuhe hier Pflicht. Wir kamen auch an der Mariengrotte Milseburg vorbei.

Auf dem Nordwesthang des Berges liegen Reste der keltischen Siedlung Oppidum Milseburg. Auf dem dortigen Fußweg zum Berggipfel passiert man Reste des Ringwalls und mehrerer Annexwälle. Auf einigen Schildern wird die damalige Siedlungsgeschichte erläutert.







Auf dem Gipfel

Oben angekommen kann man die fotogenen Hauptattraktionen erkunden: hier stehen die Gangolfskapelle, eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1756 und ein Denkmal für den Gründer des Rhönklubs namens Justus Schneider. Direkt unterhalb der Kapelle stand einst eine 1883 bis 1884 vom Rhönklub errichtete eine bewirtschaftete Wanderhütte, die Milseburghütte. Sie wurde 2018 wegen der hohen Kosten anstehender Sanierungsarbeiten an die Gemeinde Hofbieber abgegeben, 2019 dann dauerhaft geschlossen und seit März 2022 abgerissen. Geplant ist hier ein Neubau.

Dazu bietet der Gipfel bei schönem Wetter einen der besten Ausblicke in die Rhön. Leider wurde das Wetter bei unserem Besuch immer schlechter, dicke Wolken zogen auf als wir oben ankamen. Bei dem schlechten Licht konnten wir leider nicht die erhofften Fotos machen, zudem kletterten vor dem Motiv Kreuzigungsgruppe immer wieder andere Gruppen von Leuten herum und man musste etwas warten, um ein Bild ohne Menschen zu bekommen. Auch der Wind frischte auf und es wurde ziemlich frisch hier oben, fast schon stürmisch und entsprechend unsicher fühlten wir uns auf dem Felsgrat.

Die Wallfahrtskapelle zu Ehren des heiligen Gangolf ist die einzige Kirche der Diözese Fulda, die diesem Heiligen geweiht wurde. Der Sage nach soll der Heilige hier den wütenden Riesen Mils mit Beten bezwungen haben. An ausgewählten Feiertagen werden hier Gottesdienste abgehalten. Es gibt sogar eine Kanzel im Innhof für Predigten im Freien.

Das erste Mal urkundlich erwähnt ist die Kapelle im Jahr 1493. Am 4. Juli 1929 schlug ein Blitz in die Kapelle ein, und sie brannte bis auf das Mauerwerk nieder. 1932 wurden die Überreste abgerissen und ein Neubau begonnen.

Die Kapelle ist ein einschiffiger Bau aus unverputztem Stein mit Kupferdach, einseitig sorgen zwei runde Fenster für Licht im Inneren. Der Raum ist schlicht gehalten, mit weiß verputzten Wänden und einer Holzdecke. Die Wände zieren Heiligenbilder auf Holz zu beiden Seiten und das dreiteilige Altarbild zeigt den heiligen Gangolf. Ein kleiner Glockenturm trägt eine Glocke und an der Seite befindet sich eine Marienstatue aus Stein.

Der Panorama-Ausblick über die Berge der Rhön mit der Kuppenrhön, der Vorderrhön, dem Wasserkuppenmassiv und dem Fuldatal lohnt auf jeden Fall den Aufstieg. Bei sehr guter Fernsicht reicht der Blick nach Westen bis zum 108 km entfernten Großen Feldberg im Taunus und nach Norden sehr selten bis zum 148 Kilometer entfernten Brocken im Harz. Nach dem Besuch machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz und fuhren weiter zum Point Alpha.








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